Sportstätten:Der Ball liegt wieder bei den Tennisspielern

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Die Traglufthalle am Sportpark Grasbrunn war von Anfang an als Provisorium gedacht und ist angesichts der hohen Energiekosten sehr teuer im Unterhalt. (Foto: Claus Schunk)

Der Neukeferloher Klub darf seine Traglufthalle am Grasbrunner Sportpark nach einer Intervention von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger durch einen festen Bau ersetzen. Jetzt geht es darum, das Projekt zu finanzieren.

Von Laura Geigenberger, Grasbrunn

In seinen Bemühungen um eine feste Dreifachhalle hat der Tennisclub Neukeferloh (TCN) eine weitere Hürde genommen. Der Grasbrunner Gemeinderat stimmte dafür, die bestehenden Flächennutzungs- und Bebauungspläne zu ändern. Damit sollen die rechtlichen Voraussetzungen für den Neubau geschaffen werden. "Ich bin froh, dass es jetzt weitergeht", kommentiert der TCN-Vorsitzende Hans Greineder den Beschluss.

Der Tennisklub betreibt seit 2009 neben sechs Freiluftplätzen eine Traglufthalle im Sportpark Grasbrunn, die einen Trainingsbetrieb in den Wintermonaten ermöglicht. Damals finanzierte die Gemeinde mit 130 000 Euro einen Großteil der Planungen sowie die Pacht und die Erschließung des Geländes. Laut Greineder war jedoch von Anfang an klar, dass es sich bei der Traglufthalle nur um ein Provisorium handeln könne. Zu hoch seien die Kosten für die Heizung und das Gebläse, welches das Hallendach aufrecht hält - insbesondere seit Beginn der Energiekrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. "Wir kämpfen jedes Jahr darum, dass wir über die Runden kommen und uns den Betrieb leisten können", erzählt Greineder. Außerdem sei der bestehende Platz zu klein, weshalb der Verein jährlich zwischen 20 und 30 Kinder für das Wintertraining ablehnen müsse.

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Der seit 2019 vom TCN ins Auge gefasste Standort für die neue Dreifachhalle am südlichen Ende des bestehenden Tennisgeländes wurde vom Landratsamt München und anschließend auch von der Regierung von Oberbayern zunächst jedoch abgelehnt. Das Bauvorhaben verstoße gegen das Anbindegebot im Landesentwicklungsprogramm, da die Halle frei stehen und nicht an die bestehende Sportgaststätte angeschlossen sein würde, lautete die Begründung. Der TCN suchte daraufhin im vergangenen Frühjahr den politischen Weg über das bayerische Wirtschaftsministerium. Mit Erfolg: Minister Hubert Aiwanger (FW) widersprach der Entscheidung des Landratsamts und der Regierung von Oberbayern - die Schaffung von Baurecht müsse möglich sein.

Daher hat der Gemeinderat nun doch einer Änderung der Bauleitpläne zugestimmt, um den Weg für die Genehmigung der neuen Halle zu ebnen. Der TCN wird dabei vor allem klären müssen, wie er die zusätzlich benötigten Grundstücke - darunter Ausgleichs- und Ökokontoflächen - bereitstellen kann. Zudem hat der Klub angekündigt, sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der neuen Sportstätte selbst tragen zu wollen.

Bürgermeister Korneder sieht keine Möglichkeit, den Tennisclub zu subventionieren

Zuschüsse von der Gemeinde wird es wohl nicht geben, denn Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) erwartet, dass ein Investor als Bauherr auftritt: "Das ist dann ein wirtschaftliches Unternehmen und die Gemeinde hat nach meinem Rechtverständnis keine Möglichkeit, es zu subventionieren", sagt Korneder. TCN-Vereinschef Hans Greineder lässt dagegen offen, wie die Finanzierung gestemmt werden soll. "Das werden wir zu gegebenem Zeitpunkt sehen", so der Vereinschef. Es gehe jetzt erst einmal darum, möglichst schnell die Baugenehmigung zu bekommen: "Ich kann erst kalkulieren, wenn die Genehmigung da ist, weil sich die Baupreise laufend ändern."

Bürgermeister Korneder hofft ebenfalls auf schnelle Fortschritte auf dem weiteren Weg der Dreifachhalle. "Ich habe dem TCN gesagt, wenn ich sie unterstützen kann, werde ich es auch tun", sagt er. "Wir werden schauen, das Bauleitplanverfahren von Gemeindeseite zu beschleunigen." Allerdings habe die Gemeinde das nur sehr bedingt in der Hand - es müssten Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sowie mögliche Vorschläge und Bedenken von Grasbrunner Bürgerinnen und Bürgern abgewartet werden.

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