Wohnungsbau:Der lange Weg zum Gemeindebau

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Symbolischer Akt: Bürgermeister Klaus Korneder (Mitte) und weitere am Projekt Beteiligte schneiden zur Eröffnung ein rotes Band in Stücke. (Foto: Claus Schunk)

Nach sieben Jahren Vorlauf ist das Mietshaus mit 18 günstigen Wohnungen im Grasbrunner Ortsteil Harthausen fertig. Die Kosten sind in dieser Zeit nicht angestiegen - im Gegenteil.

Von Laura Geigenberger, Grasbrunn

Die Lichter funktionieren schon - und auch wenn derzeit die Wände nicht gestrichen, die Treppengeländer nur Provisorien und die Fußböden noch nicht verlegt sind, sollen Ende November bereits die ersten Mieter in die neuen Wohnungen an der Hauptstraße in Harthausen einziehen können. Das versicherten zumindest Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) sowie Kämmerer Sebastian Stüwe den rund 30 anwesenden Gemeinderäten, Planern und Handwerkern bei der Einweihungsfeier. In den nächsten Wochen soll an dem Neubau jeden Tag auf Hochdruck gearbeitet werden, damit das dreistöckige Wohnhaus bis zum Jahreswechsel sicher fertiggestellt ist. Damit hätte die Gemeinde eines ihrer großen Langzeitprojekte erfolgreich abgeschlossen.

"Alle Feiern beginnen mit einem Rückblick", sagte Korneder in einer kurzen Rede, bevor er das rote Band vor der Haustür am Freitagnachmittag durchtrennte. Fast sieben Jahre lang habe die Gemeinde über die Planung des neuen Mietshauses an der Hauptstraße 1 getagt und diskutiert, von Januar 2017 bis zum vergangenen Oktober. In diese Zeit fielen Umfragen bei potenziellen Mietern, ein aufwendiges Zuschussverfahren bei der Regierung von Oberbayern und zahlreiche Planänderungen. Die Baugenehmigung kam schließlich Mitte 2021, der symbolische erste Spatenstich wurde im März vergangenen Jahres gesetzt. "Dieser Zeitraum - sieben Jahre - war natürlich gescheit lang", gibt Korneder zu. Aber man habe sich eben sehr ambitionierte Ziele gesetzt, "um auch wirklich Wohnungen zu bauen, die dem vorherrschenden Bedarf entsprechen".

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Das Ergebnis sind 18 Mietwohnungen zwischen eineinhalb und vier Zimmern auf fast 1200 Quadratmetern Wohnfläche; dazu ebenso viele Fahrrad- und 24 Tiefgaragenstellplätze. Das Haus ist vollständig barrierefrei - die Stockwerke sind über einen Aufzug verbunden, alle Türrahmen und Duschen breiter gebaut und Küchen, Bäder und Wohnräume ohne Schwellen begehbar. Geheizt wird regenerativ mit einer Grundwasserwärmepumpe sowie einer Photovoltaikanlage; für Kinder wird auf den Außenflächen bald noch eine Spiellandschaft mit Schaukeln, einem Sandkasten und einem Trampolin entstehen. Die Grasbrunner Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG, eine hundertprozentige Tochter der Gemeinde, ist der Bauherr des Projektes. Sie nimmt auch die Vermietung der Wohnungen in die Hand.

Weil das Bauvorhaben durch die kommunalen Wohnraumförderung des Freistaates bezuschusst worden ist, kann die Gemeinde die Wohnungen nun zu sozialverträglichen Mietpreisen anbieten. Laut Bürgermeister Korneder sind sie daher für Grasbrunnerinnen und Grasbrunner mit "besonderer Dringlichkeit" vorgesehen, insbesondere also für Gemeindebeschäftigte, Aktive der Freiwilligen Feuerwehr und einkommensschwächere Familien. Sollten dann noch Wohnungen leer stehen, kämen Menschen zum Zug, die seit mindestens zwei Jahren in der Kommune leben, bevor diese auf dem freien Markt angeboten werden.

Eine positive Bilanz zog Korneder mit Blick auf die Projektkosten - statt der erwarteten 7,5 Millionen Euro sei die Gemeinde letztlich mit 5,9 Millionen "viel günstiger weggekommen", zumal fast die Hälfte davon aus den Fördermitteln des Freistaats stamme. Zusätzlich habe die Grasbrunner Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG ein KfW-Darlehen bekommen, das dank der energetischen Bauweise des Hauses mit einem Tilgungszuschuss belohnt werde.

"Ich bin überzeugt, dass dieses Haus ein kleiner, aber wichtiger Beitrag ist, um die Wohnraumsituation in der Gemeinde zu verbessern und den immer mehr steigenden Mietpreisen entgegenzuwirken", sagte Korneder. Er sei "sehr stolz", dass das barrierefreie Gebäude trotz der langen Planungszeit erfolgreich realisiert werden konnte. Es werde bereits gut angenommen - 13 der Wohnungen seien bereits vermietet. Die letzten freien Appartements samt Vergabekriterien sollen Anfang kommenden Jahres ausgeschrieben werden.

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