Mitten in Harthausen:Der Roller-Stunt an der Gehwegkante

Lesezeit: 1 min

Auf dem Roller. (Foto: Florian Peljak)

Kinder starren nur aufs Handy und langweilen sich? Von wegen - Lausbubenstreiche gibt es auch heute noch.

Kolumne von Barbara Mooser

Es ist einer jener grandiosen goldenen Septembertage, die zwischen Spätsommer und Frühherbst oszillieren. Allzu viele davon wird es wohl nicht mehr geben in diesem Jahr, jedenfalls dann nicht, wenn man auch frei hat. Es gilt also, nochmals so viele Sommer-Dinge in den Tag zu packen wie möglich: mit dem Fahrrad durch den schönen Landkreis zum Badesee, spätere Einkehr im Biergarten nicht ausgeschlossen.

Der Panoramaweg Isar-Inn, der diesen Namen völlig zu Recht trägt, führt auch durch Harthausen und hier durch eine dieser freundlichen Wohnstraßen, in denen man Kinder noch ohne allzu große Sorgen auf der Fahrbahn spielen lassen kann. Vorn kurvt ein Bub auf einem luxuriösen Gokart, um den man ihn vor ein paar Jahrzehnten inbrünstig beneidet hätte. Weiter hinten fahren drei Jungs mit ihren Tretrollern herum.

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Als man noch zehn Meter entfernt ist, rammt einer von ihnen die Gehsteigkante und fällt um. Während man noch schwankt zwischen Mitleid und dem Gedanken, dass sich der Kleine jetzt wirklich ein bisschen blöd angestellt hat, fällt der zweite um. Dann der dritte! "Oh, oh, oh", rufen sie synchron, so ganz überzeugend klingen die Schmerzensschreie aber nicht. Als man den Buben beim Vorbeifahren ins Gesicht schaut, entgleiten einem von ihnen die Gesichtszüge - in ein breites Grinsen. Während das Kunststück an der Gehsteigkante fast perfekt gelungen ist, gilt es an der Mimik noch ein bisschen zu feilen. Nebenan schnipst ein älterer Herr an seiner Hecke herum, ohne auch nur aufzuschauen - er kennt die Darbietung wahrscheinlich schon.

Beim Weiterradeln kommt fast ein bisschen Bedauern auf, dass man den Spaß nicht besser mitgemacht hat. Aber vielleicht sieht man die Jungs ja mal wieder - als tollkühne Stuntmen in einer Hollywood-Produktion.

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