Jubiläum:Geistige Tankstelle des Würmtals

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Ausstellungseröffnung in der Bücherei: Leiterin Sabine Scheffer, Barbara Reinicke (Leitung Archiv), Bürgermeister Hermann Nafziger und Ralf Gabel, stellvertretender Leiter (von links). (Foto: Robert Haas)

Die Planegger Gemeindebücherei feiert ihr 60-Jähriges mit einer kleinen Ausstellung.

Von Rainer Rutz, Planegg

Die kleine Feier im Café der Bücherei Planegg wurde gleich mit zwei Zitaten eröffnet: "Das einzige, was Sie unbedingt wissen müssen, ist der Standort der Bibliothek" - das sagte laut Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) der Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein und er betonte damit die Bedeutung öffentlicher Bibliotheken. Und Helmut Schmidt, der frühere Bundeskanzler, schlug in dieselbe Kerbe: "Bibliotheken sind geistige Tankstellen der Nation", zitierte Bücherei-Leiterin Sabine Scheffer. Anlass zum Feiern gab es genug: Die Planegger Gemeindebücherei wird 60 Jahre alt, das Team der Bücherei mit Sabine Scheffer, ihrem Vertreter Ralf Gabel und der Archivarin Barbara Reinicke eröffnete eine kleine Ausstellung "#lesenfüralle" mit Texten aus 60 Jahren und historischen Fotos.

Der 24. Mai 1962 gilt als Gründungstag der Bücherei, obwohl es bereits in den Zwanzigern so etwas wie eine öffentliche Lesestube in Planegg gab. Die kleine Ausstellung ist in vier Kapitel unterteilt, Archivarin Barbara Reinicke hat dazu hübsche Plakate geschaffen, auf denen es um "Leseförderung", "Veränderungen", "Ein Neubau wird nötig" und "Arbeitsalltag in der Bücherei" geht. Nafziger und das Bücherei-Team verweisen auf die stetig gestiegene Bedeutung der Bücherei: "Anfangs gab es 1500 Bücher auf neun Quadratmetern", erinnert der Bürgermeister. "Heute gibt es 45 000 Printmedien und 15 000 E-Books auf 800 Quadratmetern. Aus den früheren drei Stunden Öffnungszeit in der Woche sind nun mehr als 30 Stunden geworden."

Das gedruckte Buch werde weiterhin Bestand haben, sagte Scheffer: "Wir können keinen Rückgang des Gedruckten gegenüber dem Digitalen feststellen." Ihr Stellvertreter Ralf Gabel sieht sogar eher eine "digitale Müdigkeit", die möglicherweise auch Corona geschuldet sei. Das sei so ähnlich wie bei der Schallplatte, findet Nafziger: "Das Analoge kommt wieder." In Planegg greift nur ein Fünftel der Bücherei-Nutzer auf E-Books zurück, erläuterte Scheffer, die meisten entscheiden sich für herkömmliche Bücher.

Die Ausstellung ist bis Ende des Jahres geöffnet, die Postkarten mit unterschiedlichen Motiven aus 60 Jahren kann man sich kostenlos in der Bücherei holen.

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