Garchinger Reaktor:Grüne kritisieren Umgang mit Uran

Abgeordnete halten Lieferung für Nacht-und-Nebel-Aktion

Die Grünen-Landtagsabgeordneten Claudia Köhler und Markus Büchler prangern "kuriose Vorgänge" beim Transport des hochangereicherten Urans für den Forschungsreaktor München II (FRM II) der TU München in Garching an. Dieser ist seit Mitte Januar wieder in Betrieb, nachdem vor Weihnachten noch vier dort aufbereitete Brennelemente aus Frankreich geliefert worden waren. Laut einem Bericht der Staatsregierung seien die vier Brennelemente "grenznah" von einem Transportfahrzeug ins andere umgeladen worden, schreiben die Grünen, dem Vernehmen nach in einer deutschen Kaserne. "Einen dubioseren Umgang mit Atombombenmaterial kann man sich wohl kaum vorstellen", kritisiert Büchler. "In welcher finsteren Ecke wurde das Material heimlich bei Nacht und Nebel herumjongliert?" Außerdem bemängeln die beiden Abgeordneten, dass die TU nicht garantieren könne, dass das aus Russland kommende Uran aus abgerüsteten Atomwaffen stammt. Dazu schreibt die Regierung, die Beschaffung des Materials aus Russland unterliege den Regularien der Europäischen Atomgemeinschaft Euratom. Für die Nutzung des Materials sei auch eine zwischenstaatliche Vereinbarung geschlossen worden.

© SZ vom 22.01.2020 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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