Es soll kein Blick in die Glaskugel sein, sondern belastbare Aussagen darüber liefern, ob und wann Garching eine vierte Grundschule bauen muss und wie es um die Versorgung mit Betreuungsplätzen für alle Kinder bis zur vierten Klasse bestellt ist. Mehrheitlich hat der Hauptausschuss des Stadtrats die Erstellung einer Bevölkerungs- und Wanderungsprognose beschlossen. Übernehmen wird den Auftrag das Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS), mit dem der Landkreis München bereits seit mehr als 15 Jahren zusammenarbeitet. Eingebunden ist auch der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München. Noch vor der Sommerpause soll das Zahlenwerk für Garching vorliegen.
Institutsleiter Christian Rindsfüßer erläuterte in der Sitzung die Eckpunkte der Erhebung, an deren Ende eine detaillierte Prognose vorliegen soll, auf deren Basis die Garchinger planen können. Zunächst wird durch eine Verknüpfung mit den demografischen Parametern wie Geburten- und Sterbefälle eine nach Altersgruppen feingliedrig aufgeteilte Bevölkerungsprognose erstellt. Darin enthalten sind auch Daten über Zu- und Wegzüge. Nicht zuletzt sollen auch die geplanten Neubaugebiete in der Kommune berücksichtigt werden.
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In Garching leben derzeit mehr als 17 500 Einwohner, 2023 kamen 138 Kinder zur Welt. Seit 2017 ist in der Stadt nach den Worten von Rindsfüßer ein Rückgang bei den Geburten zu beobachten, was sich auf die Schülerzahlen auswirken wird - und damit auf Pläne für eine weitere Grundschule. Hier müsse man aber in jedem Fall die neuen Wohnquartiere im Auge behalten, so Rindsfüßer. Der Zuzug von Jüngeren sei hoch, was nicht verwundert: 18- bis 29-Jährige kämen zum Studium nach Garching, viele zögen dann, wenn es an die Gründung einer Familie gehe, wieder fort, so der Statistiker. Was den Bedarf an Betreuungseinrichtungen in Kitas sowie Ganztag, Hort und Mittagsbetreuung angeht, sollen auch die Garchinger Eltern in Befragungen zu Wort kommen.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 23 200 Euro. Da das Institut für den Landkreis München ein Tool entwickelt hat, mit dem eine Bedarfsprognose erstellt werden kann, ist es in den Folgejahren möglich, dass die Stadt Garching eigene Berechnungen im Betreuungsbereich vornehmen kann.