Feldkirchen/Taufkirchen:Treibhausgasen auf der Spur

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Team der TU München misst Emissionen an fünf Standorten

Das Rathausdach der Gemeinde Gräfelfing ist einer von fünf Standorten in der Region München, die zur Messung von Treibhausgas-Emissionen verwendet werden. Ein Team der Professur für Umweltsensorik der Technischen Universität München (TUM) hat erstmals zum Oktoberfest 2019 auf dem Rathausdach eine Messstation installiert, um Zusammenhänge zwischen dem größten Volksfest der Welt und Treibhausgasen in München zu messen. Langfristiges Ziel des Projektes ist jedoch eine dauerhafte Beobachtung des Problems. Deshalb bleibt die Messstation bestehen, die Emissionen werden 365 Tage im Jahr aufgezeichnet.

Die Wahl fiel auf das Rathausdach in Gräfelfing, weil es etwa zehn Kilometer von der TU in der Maxvorstadt entfernt liegt, wo ebenfalls eine Messstation installiert ist. Zudem handelt es sich um ein Flachdach, das leicht zugänglich ist; ferner kann die Messstation gut an Strom und Internet angeschlossen werden. Die anderen Stationen stehen auf dem Rathaus in Feldkirchen, dem Hallenbad in Oberschleißheim und der Realschule in Taufkirchen.

Die Messergebnisse sollen derzeit noch nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bei der Messmethode handelt es sich nach Aussagen von Florian Dietrich von der Professur für Umweltsensorik, der das Projekt den Gräfelfinger Gemeinderäten präsentierte, um eine "Weltneuheit", so dass entsprechende Analysemethoden erst noch entwickelt werden müssten. Geplant sei, die Daten in Zukunft tagesaktuell im Internet zu veröffentlichen.

Nichtsdestotrotz hat sich Dietrich auf speziellen Wunsch der Gräfelfinger Gemeinderäte die Messungen für die Silvesternacht 2019/2020 - und damit die Belastung durch Feuerwerkskörper - angesehen. Wenig überraschend waren die Werte signifikant höher als an allen anderen bisher gemessenen Tagen und dass es mehrere Tage dauerte, bis sie wieder Normalniveau erreichten, referierte Dietrich. Im laufenden Jahr soll das Messgerät so nachgerüstet werden, dass auch Feinstaubbelastung gemessen werden kann.

© SZ vom 03.04.2020 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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