Der Landkreis München wird ein sogenanntes Solarkataster erstellen. Damit setzen die Kreispolitiker eine der zentralen Forderungen vieler Bürger aus dem Beteiligungsprozess "29++" um, mit dem der Weg hin zu einer echten Energiewende geebnet werden soll. Ein Solarkataster ist eine interaktive Karte, mit der detailliert geprüft werden kann, ob ein Gebäude für die Gewinnung von Sonnenenergie geeignet ist.
Die Datenbasis der Karte, die alle 29 Kommunen des Kreises beinhalten soll, liefern Laser-Scan-Daten und Gebäudeumrisse. "Das ist ein sehr viel detaillierteres Programm als das des Landesamtes für Umwelt, das im kommenden Jahr an den Start gehen soll", warb Landrat Christoph Göbel (CSU) im Umweltausschuss des Kreistags um Zustimmung.
Allerdings gab es etwa von SPD-Kreisrat Erwin Knapek und Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Beide mahnten an, dass möglicherweise Bürger nicht mit ihren Häusern im Solarkataster auftauchen wollten. Diese Einwände, sagte Göbel, würden bei der konkreten Ausarbeitung der Karte berücksichtigt.
Das Kataster, das Flächen, Größen und Neigungen von Dächern beinhaltet, soll Hausbesitzer zum Einstieg in die Gewinnung von Sonnenenergie bewegen. Der Kreis will Hausbesitzer mit besonders geeigneten Dächern direkt kontaktieren, auch Anbieter von Solaranlagen können die Daten nutzen. Die Kosten zur Erstellung des Katasters, das online abrufbar sein wird, belaufen sich auf etwa 25 000 Euro.