Blumendiebstähle:Grabräuber lösen Empörung aus

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Gerade zu Allerheiligen sind viele Gräber geschmückt - was offenbar auch Diebe anlockt. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Höhenkirchens Bürgermeisterin erwägt eine Videoüberwachung auf dem Friedhof.

Von Bernhard Lohr, Höhenkirhen-Siegertsbrunn

Kurz vor Allerheiligen bringt eine Reihe von Diebstählen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn viele Menschen gehörig auf. So haben Unbekannte auf beiden Friedhöfen der Gemeinde Blumen von Gräbern entwendet. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) hat im regelmäßig aktualisierten Vorwort auf der Homepage der Gemeinde schon zum Ausdruck gebracht, was sie von den "ganz ausg'schamten Personen" hält, die selbst an solchen Orten das Klauen nicht lassen können.

"Was muss das für ein Mensch sein, der zu so was überhaupt fähig ist? Am Friedhof? Womöglich noch unter dem Kreuz? Da fehlt wirklich jeglicher Anstand", sagt sie. Für die Zukunft kann sich die Rathauschefin sogar Videoüberwachung auf den Friedhöfen vorstellen. Den Vorschlag machte Mayer spontan am Donnerstagabend im Gemeinderat, als das Thema zur Sprache kam.

Dabei zeigte sich, dass die Empörung und die Verunsicherung groß ist. Schließlich schmücken gerade jetzt vor Allerheiligen viele ihre Gräber. Und sie fragen sich, ob sie Gefahr laufen, dass die schönen und oft auch teuren Gestecke und Blumengebinde gestohlen werden. Der Polizei in Ottobrunn waren die Fälle in Höhenkirchen bis Freitag nicht bekannt. Dort weiß man auch nichts von einer Serie solcher Diebstähle. Dass unverfrorene Menschen immer wieder Grabschmuck entwenden, ist allerdings nichts Neues.

Ein ähnlicher Fall in Neubiberg

Robert Fritsch, der stellvertretende Inspektionsleiter, erinnert sich an einen Fall vergangenen Herbst in Neubiberg. Dort hatte ein Mann in der Bürgerversammlung beklagt, dass er Blumen, die er an das Grab seiner Frau stelle, geklaut würden. Er fragte: Müsse man sich an den Ausgang stellen, um zu sehen, ob jemand mit frischen Blumen den Friedhof verlasse?

Eine Videoüberwachung würde das Problem lösen. Doch Polizeichef Fritsch hält das aus rechtlichen Gründen für schwierig. Derweil bleibt nur der Rat, Gräber erst kurz vor Allerheiligen zu schmücken. Und genau hinzuschauen. Denn es gibt zumindest am Friedhof in Höhenkirchen auch andere Übeltäter: Maulwürfe und Wühlmäuse verwüsten dort immer wieder Gräber. Gegen diese Täter zumindest gibt es ein Mittel. Die Gemeinde stellt seit einiger Zeit Fallen auf.

© SZ vom 27.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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