Beigartenallee:Kappt die Straße, nicht die Bäume

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Als Verkehrsverbindung ist nur die Zufahrt nach Beigarten wichtig. (Foto: Angelika Bardehle)

Der schönste Abschnitt der Allee bei Beigarten in Straßlach-Dinghartin könnte dauerhaft gerettet werden, wenn die Straße dort nur noch Fußgänger und Radler nutzen dürften.

Kommentar von Wolfgang Krause

Der große Kahlschlag ist erst einmal abgewendet. Statt 33 Bäume zu fällen, wie von Naturschützern befürchtet, lässt das Staatliche Bauamt nur fünf stark zurückschneiden. Das ist erfreulich, aber es bedeutet nicht, dass die Allee gerettet ist.

Im Gegenteil: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder Fällungen anstehen. Weil die Bäume aus Platzgründen nur abseits der Straße nachgepflanzt werden können, wird das einzigartige Ensemble am Isarhochufer bei Straßlach-Dingharting immer mehr ausgedünnt und bald kaum noch als Allee wahrgenommen werden.

Auch Bäume leben nicht ewig, und natürlich ist es die Pflicht der Straßenbaubehörde und ihrer Gutachter, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Die Verantwortlichen dort haben also im Zweifelsfall keine andere Möglichkeit, als morsche Bäume zu fällen, die umstürzen und Menschen verletzen könnten.

Trotzdem gäbe es in dem speziellen Fall eine Möglichkeit, die sehenswerte Allee zumindest in ihrem schönsten Abschnitt besser zu schützen. Man müsste dazu die Straße südwestlich von Beigarten zurückbauen und für den Durchgangsverkehr sperren - und das wäre auch leicht möglich.

Bisher ist die schmale, kurvige von den Alleebäumen gesäumte Verbindung von der Staatsstraße 2072 über Beigarten hinunter zur Isar selbst als Staatsstraße ausgewiesen. Tatsächlich braucht es diese Straße aber nur als Anbindung des Weilers von Osten her. Denn einen Kilometer weiter südlich führt die gut ausgebaute Staatsstraße 2971 ins Tal und weiter zum Kloster Schäftlarn.

Man könnte also die Abkürzung über Beigarten einfach kappen und die Allee nur noch Fußgängern und Radfahrern zugänglich machen. Auch dann müsste wohl von Zeit zu Zeit ein Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Aber er könnte dann einfach nachgepflanzt werden - so wie all die anderen, die im Lauf der Jahre bereits verschwunden sind.

© SZ vom 06.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Das Staatliche Bauamt lässt nur fünf von 15 untersuchten Bäume zurückschneiden.

Von Christina Hertel

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