Straßlach-Dingharting:Beigartenallee wird weitgehend erhalten

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Die Allee bei Beigarten weist bereits jetzt Lücken auf. (Foto: Angelika Bardehle)

Das Staatliche Bauamt lässt nur fünf von 15 untersuchten Bäume zurückschneiden.

Von Christina Hertel, Straßlach-Dingharting

Naturschützer können sich freuen: Entlang der Beigartenallee in Straßlach-Dingharting wird es - anders als sie bis vor kurzem befürchteten - keine umfangreichen Fällungen geben. Anstatt 33 lässt das Staatliche Bauamt Freising nur vier Bäume bis auf den Stamm zurückschneiden.

Bei einem weiteren wird die Krone gestutzt. Hartmut Schüler, der sich im Bund Naturschutz für den Erhalt der Allee einsetzt, sieht das als Erfolg - zumindest teilweise. Sein Ziel ist nicht nur Bäume zu erhalten, sondern die Allee zu vervollständigen. Denn zwischen den einzelnen Bäumen gibt es große Lücken.

Baumfällungen
:Naturschützer kämpfen um die Beigartenallee

Das Staatliche Bauamt will aus Sicherheitsgründen auf der Verbindung von Straßlach-Dingharting ins Isartal weitere Bäume fällen. Kritiker drängen darauf die Allee, derzeit Staatsstraße, in eine Anliegerstraße umzuwandeln.

Von Iris Hilberth

Ende Februar befürchteten Schüler und seine Kollegen von der Grünwalder Ortsgruppe des Bundes Naturschutzes das Schlimmste: Von 55 alten Bergahornen entlang der Beigartenallee waren 33 mit einem roten Punkt markiert. Die Naturschützer glaubten, dass alle gefällt werden sollten. Um das abzuwenden, schrieben sie Pressemitteilungen und drohten dem Staatlichen Bauamt mit einem Anwalt. Das alles, glaubt Schüler, habe Wirkung gezeigt.

Anstatt 33 begutachtete ein Experte nur 15 Bäume, ob sie die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Auch davon bleiben die meisten erhalten. Nur vier Bäume, eine Birke und drei Ahorne, werden stark zurückgeschnitten. Die Stämme bleiben jeweils stehen - als Lebensraum für Flechten und andere Tiere, wie es in einer Pressemitteilung des Bauamts heißt. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum sich Schüler darüber freut. Er hofft, dass es so eines Tages leichter wird, neue Bäume an der Stelle zu pflanzen und dass Sicherheitsbedenken dann kein so großes Argument mehr sind.

"Schließlich steht ohnehin etwas da", sagt er. Schüler und seine Mitstreiter kämpfen schon lange dafür, dass die Lücken in der Allee wieder bepflanzt werden. Denn wie eine Allee sieht die Straße an vielen Stellen nicht mehr aus: 40 Bäume wurden im Laufe der Zeit gefällt, manche Abstände sind mehr als 100 Meter groß.

Ein Grund, warum immer mehr Bäume verschwanden, sei die Verkehrssicherheit, sagt Schüler: Auf der Staatsstraße dürfen Autofahrer mit bis zu 100 Stundenkilometer fahren. "Man hat alles abgeholzt, um die Unfallgefahr zu verringern." Schüler setzt sich deshalb für ein Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde ein. Aus seiner Sicht wäre das problemlos machbar, da parallel zur Allee eine weitere Staatsstraße liegt - die besser ausgebaut ist.

"Die Fahrtzeit wäre vielleicht 30 Sekunden länger", sagt Schüler. "Aber angenehmer: Die Allee ist nämlich nur 4,5 Meter breit." Von dem Tempolimit würden auch die Radfahrer profitieren, die dort entlang radeln. "Die Straße ist so eng, dass es schwierig ist, ihnen auszuweichen", sagt Schüler. Demnächst müssen sich Autofahrer nach seiner Aussage ohnehin an den Umweg gewöhnen: "Bald wandern die Kröten, und dann ist die Straße für drei, vier Wochen gesperrt."

Das Staatliche Bauamt Freising nimmt die Arbeiten an den fünf Bäumen am Mittwoch, 6. März, vor. Die Staatsstraße 2071 ist dann den ganzen Tag zwischen den Staatsstraßen 2072 und 2971 gesperrt. Anliegerverkehr ist frei.

© SZ vom 06.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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