Infrastruktur:Dienstleister betreut die Wasserversorgung

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Die Trinkwasserversorgung ist für die kleine Gemeinde Baierbrunn eine Herausforderung. (Foto: Florian Peljak/)

Baierbrunn hat lange vergeblich nach einer zusätzlichen Fachkraft für das Rathaus gesucht. Nun kümmert sich die Erdgas Südbayern um Brunnen, Netz und Hochbehälter.

Von Udo Watter, Baierbrunn

Baierbrunn holt sich Unterstützung beim Unterhalt der gemeindlichen Trinkwasserversorgung. Bürgermeister Patrick Ott (ÜWG) hat jüngst einen entsprechenden Dienstleistungsvertrag mit der Energie Südbayern (ESB) unterschrieben. Die ESB ist künftig dafür verantwortlich, dass beim Tiefbrunnen, dem Hochbehälter und dem etwa 20 Kilometer langen Leitungsnetz mit 1000 Anschlüssen alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.

Mit dem Vertrag wird nach Angaben des Rathauses auch ein lange schwelendes Personalproblem gelöst. Seit 2020 ist nämlich nur noch ein speziell qualifizierter Mitarbeiter in der Gemeinde quasi in Dauerbereitschaft, weil die durch Vorruhestand freigewordene zweite Stelle nicht mehr besetzt werden konnte. "Wir haben mit allen Mitteln nach qualifizierten Facharbeitern für die Stelle gesucht, in drei Jahren knapp 27 000 Euro für Stellenanzeigen im gesamten Bundesgebiet und für Head-Hunter ausgegeben", erläutert Bauamtsleiter Patrik Kohlert. "Einmal hatten wir jemanden angestellt, der leider nach nur zwei Monaten seinen Führerschein verlor und daher nicht übernommen werden konnte. Mehrfach erhielten wir erst Zusagen nach Vorstellungsgesprächen, die dann wegen besserer Angebote aus der privaten Wirtschaft nicht zu uns gekommen sind. Es war zum Verzweifeln!"

Da auch eine Kooperation mit einer Nachbargemeinde nicht möglich gewesen sei und bei der Erkrankung des einzigen verantwortlichen Gemeindemitarbeiters eine akute Notfallsituation bestanden hätte, beschloss die Isartal-Kommune mit 3500 Einwohnern, sich an die ESB zu wenden. Der überregional agierende Energiedienstleister unterstützt bereits 13 Wasserversorger in Südbayern bei deren technischen Aufgaben, darunter Brunnthal, Aying und Haar im Landkreis München.

Die ESB ist nun künftig dafür zuständig, dass Abläufe und Organisation der technischen Aufgaben gemäß den gesetzlichen Vorgaben umgesetzt werden und die Baierbrunner weiter einwandfreies Trinkwasser genießen können. Unterstützung erfährt sie dabei durch den jetzigen, langjährig tätigen Mitarbeiter. Die Wasserversorgung selbst bleibt bei der Gemeinde. "Wir freuen uns, dass wir unsere langjährige Erfahrung im Bereich der technischen Betriebsführung von Wasserversorgungen nun auch der Gemeinde Baierbrunn zur Verfügung stellen können", so die zuständige ESB-Regionalleiterin Andrea Löffl.

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