Bahnhof Unterschleißheim:Tödlicher Unfall im Gleisbett

Er sprang auf die Schienen, um den Bahnsteig zu wechseln: Ein 55-Jähriger ist im Bahnhof Unterschleißheim von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden.

Von Martin Bernstein

Ein 55-Jähriger aus Rheinland-Pfalz ist am frühen Donnerstagmorgen am Bahnhof Unterschleißheim von einem Regionalzug erfasst worden. Der Mann war sofort tot. Offenbar hatte er versucht, die Gleise zu überqueren, um auf den gegenüberliegenden Bahnsteig zu gelangen.

Nach Auskunft des Polizeipräsidiums München stand der aus der Nähe von Mainz stammende Unternehmensberater kurz nach Mitternacht in Unterschleißheim am Bahnsteig Richtung München. Unvermittelt habe er auf den gegenüberliegenden Bahnsteig wechseln wollen. Statt die Unterführung zu benutzen, sprang er ins Gleisbett. Als er auf dem ersten Gleispaar war, bemerkte er die S-Bahn der Linie 1, die gerade in den Unterschleißheimer Bahnhof einfuhr.

Er wollte gerade aus dem Gleisbett klettern

Daraufhin wechselte der 55-Jährige auf die stadtauswärts führenden Gleise. Er warf seinen Rucksack auf den Bahnsteig und wollte gerade hinaufklettern. Plötzlich kam von rechts der Regionalexpress nach Nürnberg und erfasste in voller Geschwindigkeit den Mann. Der 47-jährige Lokführer des Regionalzugs erlitt einen Schock und musste vom Kriseninterventionsteam versorgt werden. Das Richtung Freising führende Gleis war während der Unfallaufnahme bis gegen 2 Uhr gesperrt.

Es ist bereits der dritte tödliche Bahnunfall in diesem Jahr: Erst am 5. März war vor den Augen wartender Fahrgäste ein 22-jähriger Student am S-Bahnhof Rosenheimer Platz vom Bahnsteig aufs Gleis gestürzt und von einem Zug der Linie 8 überrollt und getötet worden. Ein 50-jähriger Münchner war am Neujahrstag in Allach vor die einfahrende S-Bahn gestürzt. Am Dienstag vergangener Woche rettete der 17-jährige Schüler Florian Schmidt einen Betrunkenen, der sich mit dem Kopf auf den Schienen bei Neubiberg schlafen gelegt hatte.

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