Wirtschaft:Azubis dringend gesucht

In nahezu allen Ausbildungsbereichen - vom Handwerk über Dienstleistungen bis zur Industrie - gibt es im Landkreis München zu wenig Bewerber für eine Ausbildung. (Foto: imago stock&people/imago/Westend61)

Im Landkreis München gibt es noch mehr als tausend offene Lehrstellen. Demgegenüber stehen knapp 400 unterversorgte Bewerber.

Die Betriebe und Unternehmen im Landkreis München suchen für das im September beginnende Ausbildungsjahr häderingend nach Bewerberinnen und Bewerbern. Aktuell sind 1043 Lehrstellen unbesetzt, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern bezugnnehmend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit von Ende Juni mitteilt. Den noch freien Ausbildungsplätzen stehen im Landkreis 397 als unversorgt gemeldete Jugendliche gegenüber. Rein rechnerisch kommen damit auf jeden unversorgten Bewerber in etwa 2,6 freie Lehrstellen.

Azubi-Mangel herrscht in allen Bereichen des Ausbildungsstellenmarktes, der neben den Betrieben in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst. "Die Ausbildung der Arbeitskräfte von morgen im eigenen Betrieb ist die beste Investition in die Zukunft", sagt Christoph Leicher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München-Land. So sei die Ausbildungsbereitschaft der etwa 850 Unternehmen groß, aber es gebe bei weitem nicht genug Bewerber.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Umso wichtiger sei es, dass alle unversorgten oder noch zögerlichen Schulabgänger jetzt die Gelegenheit nutzten, um ihre berufliche Karriere im September zu starten. Ohne gut ausgebildeten Fach- und Arbeitskräftenachwuchs werde sich der schon jetzt bedenkliche Personalmangel weiter zuspitzen, warnt Leicher. Und: "Ohne Fachkräfte lassen sich auch die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Energiewende, Digitalisierung und Klimaneutralität letztendlich nicht bewältigen." Für ganz Oberbayern verzeichnete die zuständige IHK im ersten Halbjahr eine positive Entwicklung: Bis Ende Juni gab es etwa 9100 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im IHK-Bereich. Das ist ein Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

© SZ/sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusEnergiewende
:Glücksfall Geothermie

Bis 2028 müssen alle Kommunen eine Wärmeplanung erstellen, so sieht es das Heizungsgesetz vor, das nach der Sommerpause vom Bundestag verabschiedet werden soll. Das dürfte der Erdwärme-Nutzung im Landkreis München einen großen Schub verleihen. So ist der Stand in den Gemeinden.

Von Bernhard Lohr

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: