Die Betriebe und Unternehmen im Landkreis München suchen für das im September beginnende Ausbildungsjahr häderingend nach Bewerberinnen und Bewerbern. Aktuell sind 1043 Lehrstellen unbesetzt, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern bezugnnehmend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit von Ende Juni mitteilt. Den noch freien Ausbildungsplätzen stehen im Landkreis 397 als unversorgt gemeldete Jugendliche gegenüber. Rein rechnerisch kommen damit auf jeden unversorgten Bewerber in etwa 2,6 freie Lehrstellen.
Azubi-Mangel herrscht in allen Bereichen des Ausbildungsstellenmarktes, der neben den Betrieben in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst. "Die Ausbildung der Arbeitskräfte von morgen im eigenen Betrieb ist die beste Investition in die Zukunft", sagt Christoph Leicher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München-Land. So sei die Ausbildungsbereitschaft der etwa 850 Unternehmen groß, aber es gebe bei weitem nicht genug Bewerber.
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Umso wichtiger sei es, dass alle unversorgten oder noch zögerlichen Schulabgänger jetzt die Gelegenheit nutzten, um ihre berufliche Karriere im September zu starten. Ohne gut ausgebildeten Fach- und Arbeitskräftenachwuchs werde sich der schon jetzt bedenkliche Personalmangel weiter zuspitzen, warnt Leicher. Und: "Ohne Fachkräfte lassen sich auch die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Energiewende, Digitalisierung und Klimaneutralität letztendlich nicht bewältigen." Für ganz Oberbayern verzeichnete die zuständige IHK im ersten Halbjahr eine positive Entwicklung: Bis Ende Juni gab es etwa 9100 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im IHK-Bereich. Das ist ein Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.