Der Ausbildungsmarkt im Landkreis München steht nach Einschätzung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Druck. Nach Angaben der NGG registriert die Arbeitsagentur im Landkreis München 346 unbesetzte Ausbildungsstellen, 13 davon in der Lebensmittelindustrie. "Wir haben einen Azubi-Mangel. Gleichzeitig haben in Bayern 14 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss, so Tim Lünnemann. Der Geschäftsführer der NGG München beruft sich dabei auf Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). "Ein Phänomen, das auch viele junge Menschen im Landkreis München betrifft. Sie haben damit nicht die besten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt - auch was den Lohn angeht."
Die Gewerkschaft befürchtet einen "gefährlichen Trend": Jugendliche, die maximal einen Hauptschulabschluss haben, schafften immer seltener den Sprung in eine Ausbildung. "Es kommt darauf an, dass diese Jugendlichen intensiver gefördert werden. Sie müssen für eine Ausbildung fit gemacht werden", so Lünnemann. Betriebe sollten auf "Azubi-Lotsen" setzen. "Die müssten sich aktiv darum kümmern, überhaupt erst einmal an junge Menschen heranzukommen. Dann geht es darum, sie für Ausbildungsberufe zu begeistern." Die Wirtschaft im Landkreis müsse sich für das neue Ausbildungsjahr besser präparieren. Es sei grundsätzlich notwendig, mehr für den Job-Nachwuchs zu tun. "Das fängt damit an, das Potenzial zu erkennen, das in einem jungen Menschen steckt", so Lünnemann.