Landkreis Miesbach:Dauerärger mit Leichen-Leo

Ein schräges Ermittlerpaar und eine hübsche Polizeihauptmeisterin lösen Fälle am Tegernsee.

Von Sabine Reithmaier

2009 schickte Andreas Föhr seinen ewig frierenden Kommissar Clemens Wallner von der Kripo Miesbach zum ersten Mal los. Und prompt wurde "Der Prinzessinnenmörder" mit dem renommierten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Schon damals entdeckte nicht Wallner die Leiche, sondern der "Leichen-Leo", wie Leonhardt Kreuthner gern auch genannt wird. Der Polizeiobermeister kommt leicht mal ein wenig vom legalen Weg ab. Granteln, saufen und zocken sind bei ihm an der Tagesordnung - zumindest, wenn er nicht gerade für Recht und Ordnung sorgt.

Sein Chef Clemens Wallner ist das komplette Gegenteil: pflichtbewusst, akribisch, absolut korrekt. Trotz - oder vielleicht auch wegen - der Gegensätze hat das schräge Ermittlerpaar am Tegernsee bereits acht Fälle gelöst, immer begleitet von Föhrs trockenem Witz. Kreuthner kennt sich überall super aus, ob auf dem Wallberg oder am See. Die atmosphärisch stimmigen Landschaftsschilderungen machen einen großen Reiz der Krimis aus.

Jörg Steinleitners Polizeihauptmeisterin Anne Loop kann da nicht mithalten. Zum einen weil sie im ersten Fall "Tegernseer Seilschaften" ganz neu am See ist, zum anderen weil in diesen fünf Krimis - der letzte Band erschien 2015 - die Figuren allzu überzeichnet sind und eher wie Karikaturen wirken. Nicht erstaunlich daher, dass Anne Loop angeblich wie Angelina Jolie aussieht, aber trotzdem kein Glück im Privatleben hat.

© SZ vom 20.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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