Kurt Eisner:Mit der Beerdigung wurde er zum Märtyrer

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Unzählige Menschen erwiesen im Jahr 1919 Kurt Eisner die letzte Ehre, als er auf dem Ostfriedhof zu Grabe getragen wurde. Die Räteregierung versuchte gleich, seinen Tod für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Von Isabel Bernstein

Die Theresienwiese, natürlich. Genau dort, wo für Kurt Eisner am 7. November 1918 alles begann, wo die Friedensdemonstration ihren Ausgang nahm, die zur Revolution führte und Eisner vom Politiker aus der zweiten Reihe zum Ministerpräsidenten des neuen Freistaats Bayern machte, dort sollte alles zu Ende gehen. 26. Februar 1919: Zehntausende Menschen sammeln sich unterhalb der Bavaria zum Trauerzug zu Ehren von Kurt Eisner. 500 Ordner von Gewerkschaften und aus der Sozialdemokratie sind im Einsatz, es sind Delegationen sozialistischer Parteien und Gewerkschaften, Politiker, Abordnungen aller in München stationierter Regimenter, Vertreter der russischen Kriegsgefangenen, Musikkapellen und viele mehr gekommen. Sie tragen Trauerflor, Fahnen und Kränze. Salutschüsse sind zu hören, über der Stadt kreisen Flugzeuge, Geschäfte bleiben mit wenigen Ausnahmen geschlossen. Es herrscht Landestrauer. Bayern trauert um seinen ersten Ministerpräsidenten, der am 21. Februar von einem rechtsradikalen Studenten auf der Straße erschossen wurde.

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