Kultur und Freizeit: Tipps fürs Wochenende in München

Drinnen oder draußen? Kultur oder Natur? Unsere Empfehlungen für Freitag, Samstag und Sonntag.

Was ist los am Freitagabend?

• "Sinnspagat" heißt das neue Stück der Gruppe Theater tut weh, das nun Premiere hat. Das klingt anstrengender, als es ist, denn "Theater tut weh" ist eine bunte Truppe von Theaterwissenschaftlern, die keine Lust auf schnöde Theorie haben und selbst was auf die Beine stellen wollen. Um 20 Uhr geht's los in der Mucca-Halle auf dem Kreativquartier. Weitere Termine sind am 18., 19., 22. und 23. Juni, (Infos auf theatertutweh.org)

• Bei manchen jungen Kreativen gehört es zum guten Ton, Saša Stanišić zu mögen. Seine beiden ersten Romane "Wie der Soldat das Grammofon repariert" und "Vor dem Fest" wurden hochgelobt, jetzt hat der Schriftsteller den Erzählband "Fallensteller" veröffentlicht. Es sind Geschichten vom Streit und Krieg, tragikomische Texte über Außenseiterjungs, alte Männer und vieles mehr. Daraus liest er um 20 Uhr im Literaturhaus.

Die Tipps für den Samstag:

• Ohne die Milla wäre es deutlich fader in der Münchner Musikszene, eh klar. Für Samstag haben sich die Verantwortlichen etwas Besonderes überlegt: das "Milla Walky Talky" - eine musikalische Eroberung des Glockenbachviertels sozusagen. Zwischen 17 und 20.30 Uhr spielen In lokale Bands und Musiker wie Angela Aux in den Cafés, Bars und auf der Straße des Viertels. Auch ein syrischer Flüchtlingschor ist dabei. Einen Vorbericht lesen Sie hier.

• Wer sich rauswagt aus der Stadt, kann in Lenggries die Tradition der Flößer kennenlernen. Auch für diejenigen, die sich auf den schwimmenden Baumstämmen nicht wohl fühlen, dürfte beim Flößerfest etwas dabei sein: Stände, Blasmusik, Kinderprogramm sind angekündigt - und abends ein "Feuerspektakel". Mehr Infos gibt's hier.

• Apropos Feuer - die werden an diesem Abend auch an anderen Orten entzündet: bei Lenggries etwa auch unterhalb der Bergstation auf dem Brauneck, als Johannisfeuer. Die Bergbahn fährt extra spät und lang. Und wer die Sonnwende auf dem Flachland feiern will: Auch in Trudering (Wasserburger Landstraße/Ecke Feldbergstraße, 16 Uhr) und Freising (Am Schlachthof 1, 21.30 Uhr) sollen am Samstag Johannisfeuer brennen. Jetzt muss nur noch das Wetter mitmachen.

• Der Wannda Circus hat ein neues Zuhause: Nach der Station im Viehhof hat der Festival-Zirkus-Club seine Zelte nun in Freimann aufgeschlagen. Auch an der Völckerstraße bleibt die Location nur vorübergehend, aber für Samstag kündigen die Veranstalter Großes an: Ab 14 Uhr soll es Open-Air-Urlaubs-Feeling, Zirkus und eine ganzes Line-Up von DJs geben (mehr dazu hier oder unter wannda.de). Könnte spät werden.

Und das gibt's am Sonntag:

• Wer dem Isarbiber begegnen will, muss ziemlich früh aufstehen. Um 6 Uhr morgens beginnt am Vater-Rhein-Brunneneine Führung des Vereins Isarlust durch den Großstadtdschungel. Jede Mengen Pflanzen, Vögel, Insekten und eben vielleicht auch Biber inklusive. Karten kann man hier bestellen - wetterfeste Kleidung wird empfohlen.

• Warme Kleidung bietet sich auch an, wenn man ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen will. Am Sonntag findet nämlich bundesweit in mehreren Städten die Aktion "Hand in Hand gegen Rassismus - für Menschenrechte und Vielfalt" statt. Auch in München hat sich ein breites Bündnis zusammengeschlossen, das dazu aufruft, sich um 12 Uhr am Stachus zu versammeln.

• Sankar Venkateswaran baut zur Zeit ein Theater im indischen Dschungel - und hat davor noch schnell "Tage der Dunkelheit" am Volkstheater inszeniert. Und zwar eine große, letzte Schlachtszene aus dem "Mahabharata", einem großen indischen Helden-Epos. Sechs Schauspieler auf der kleinen Bühne, kaum Requisiten. Schön schräg. Die Premiere beginnt um 20 Uhr, weitere Vorstellungstermine sind 24. Juni, 6. Juli und 9. Juli. Und einen Vorgeschmack bekommen Sie hier.