Kriminalität:Interne Ermittlungen gegen Münchner Polizisten

Der 48-Jährige soll Verwarngelder unterschlagen haben. Bei einer Routinekontrolle fielen seinen Kollegen Unregelmäßigkeiten auf.

Von Martin Bernstein, München

Ein Beamter der Münchner Verkehrspolizei hat möglicherweise Verwarngelder unterschlagen. Das hat das Polizeipräsidium am Donnerstag mitgeteilt, einen Tag, nachdem die Unregelmäßigkeiten bei einer routinemäßigen internen Überprüfung der Abrechnung von Barverwarnungen aufgefallen waren. Derartige Kontrollen finden in den entsprechenden Dienststellen der Verkehrspolizei regelmäßig statt, der Polizist hatte also damit rechnen müssen, dass er auffliegt. Wie und wie oft er womöglich Geld unterschlagen hat, ist laut Polizei noch offen. Auch die Schadensumme müsse noch ermittelt werden.

Der 48-jährige Polizist steht im Verdacht, bar bezahlte Verwarngelder nicht ordnungsgemäß abgerechnet zu haben. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Fall stellt das Polizeipräsidium klar: "Barverwarnungen bei Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr bewegen sich im Bereich zwischen 5 und 55 Euro. Darüber hinausgehende Einzelbeträge sind als Barverwarnung nicht möglich."

Wenn Polizisten sich etwas zuschulden haben kommen lassen, werden die internen Ermittler im Landeskriminalamt aktiv. Sie wurden auch im aktuellen Fall eingeschaltet, ebenso die Staatsanwaltschaft München I. Bereits am Mittwoch gab es nach Polizeiangaben erste Vernehmungen und Durchsuchungen. Die Ermittler werden auch die Abrechnungsblöcke des Beamten auswerten, in denen alle Barverwarnungen registriert sind. Offenbar fehlen Blöcke. Der beschuldigte Polizist wurde vom Präsidium vorläufig suspendiert. Warum er trotz der hohen Entdeckungsgefahr die mutmaßliche Unterschlagung begangen hat, ist völlig unklar. Das sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen, heißt es aus dem Polizeipräsidium.

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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