Konzert:Piano-Marathon

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Die Brüder Kreusch laden die Jazz- und Klassik-Szene nach Ottobrunn

Von Udo Watter, München/ Ottobrunn

Die Liaison zwischen den Veranstaltern der Ottobrunner Konzerte und der Bostoner Jazz-Universität Berklee College of Music währt nun bereits fünf Jahre. Die berühmte Institution, an der Größen wie Quincy Jones, Pat Metheny, Al die Meola, Esperanza Spalding, Terri Lyne Carrington, Jan Hammer oder John Scofield studiert haben, kommt nun zum sechsten Mal seit 2012 nach Ottobrunn. Im Wolf-Ferrari-Haus finden wieder die deutschlandweit einzigen Auditions - Aufnahmeprüfungen - für das College statt, mit Anwärtern aus vielen Ländern. Zum anderen treffen sich dort Jazz- und Klassikgrößen zu einem ungewöhnlichen Format: einem Piano-Marathon.

Am vergangenen Freitag hat bereits das Ron Savage Trio sein Können mit einem Mix aus Swing, Bebob und afrikanischen Rhythmen gezeigt. Ron Savage, Drum-Professor am Berklee, spielte mit zwei viel versprechenden Talenten der Kaderschmiede an Piano und Bass. Knapp eine Woche später geht es weiter, dann wird das Wolf-Ferrari-Haus erneut zur Bühne für außergewöhnliche Musiker aus dem Bereich des Jazz - und der Klassik. Die künstlerischen Leiter der Ottobrunner Konzerte, neben Cornelius Claudio sein Bruder Johannes Tonio Kreusch, haben ein dreitätiges Klavier-Festival auf die Beine gestellt, das arrivierte Pianisten aus beiden Genres versammelt. Den Auftakt machen am Donnerstag, 14. Dezember, zwei wegweisende deutsche Jazzmusiker: Barbara Dennerlein und Axel Zwingenberger. Die eine gilt als Meisterin an der Hammond-Orgel, die dieses Instrument in den Achtzigerjahren wieder populär machte. Der andere ist wohl der bekanntes Boogie-Woogie-Pianist des Landes. "Zwei Ikonen an einem Abend", schwärmt Cornelius Claudio Kreusch. "Sie werden solo auftreten, aber auch zum ersten Mal überhaupt zusammen spielen."

Einen Tag später, am Freitag, 15. Dezember, wird es dann ernst für die Künstler, der Piano-Marathon beginnt. Nachdem in vergangenen Jahren Tastenkünstler aus dem In- und Ausland die Bandbreite pianistischer Jazz-Stile präsentierten, erhält der Abend nun eine klassische Note. Namhafte Klassikpianisten interpretieren Meisterwerke aus den vergangenen Jahrhunderten, angekündigt sind Auftritte von Bernd Glemser, Michael Endres, Mona Asuka, Christopher Park, das Duo d'Accord oder Ani and Nia Sulkhanishvili. Ihnen allen, wie auch den anderen eingeladenen Künstlern Alexej Gorlatch, Michael Korstick, Alexander Schimpf, gemeinsam ist, dass sie beim Label Oehms Classic unter Vertrag sind.

"Wir wollten diesmal auch in die klassische Richtung gehen", sagt Kreusch. Die Spielzeit ist je maximal 15 Minuten, es dürfte ein dichter und kompakter Abend werden, zudem nimmt der BR das Konzert auf. "Das Format ist nicht einfach für die Künstler. Aber wir dürfen Höchstleistungen erwarten", glaubt Kreusch. Neben Meet-the-Artist-Gesprächen nach den Konzerten werden am Samstag noch Piano-Workshops angeboten.

Karten und Infos zu den Konzerten am 14. und 15. Dezember im Wolf-Ferrari-Haus, Rathausstraße 2, in Ottobrunn gibt es unter der Telefonnummer 089/608 08 302, www.wfh-ottobrunn.de, www.ottobrunner-konzerte.com

© SZ vom 09.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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