Kommunalwahl in Milbertshofen-Am Hart:Appetit auf mehr

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Die Grünen verfolgen mit ihrer Kandidatenliste ambitionierte Ziele

Von Jerzy Sobotta, Milbertshofen/Am Hart

Die Grünen hoffen bei der kommenden Kommunalwahl im März 2020 auf deutlichen Zuwachs, auch im Münchner Norden. Für den Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart haben sie eine Liste mit 19 Kandidaten aufgestellt. Obwohl die Partei bei der vergangenen Wahl des Stadtviertel-Gremiums nur fünf von 33 Sitzen erhalten hat, ist die Losung, beflügelt von dem anhaltenden Stimmungshoch der Bundespartei, ambitioniert: "Wir können sogar die Mehrheit im Bezirksausschuss holen", sagt Nicole Riemer, die auf dem ersten Platz der Liste startet und bisher als Fraktionssprecherin im Gremium auftritt.

Die ersten vier Plätze sind neben Riemer den bisherigen BA-Mitgliedern Michael Dörrich, Jutta Koller und Jürgen Trepohl vorbehalten. Noch ist die Sozialpolitikerin Koller zugleich Stadträtin, wird dieses Amt aber im März 2020 aufgeben und sich ganz auf die BA-Ebene zurückziehen. Auf Platz fünf steht der Name von Kathrin Düdder, die sich selbst als Feministin bezeichnet und vom nicht allzu aussichtsreichen 45. Listenplatz ebenfalls für den Stadtrat kandidiert. Dass der Wahlkampf der zweifachen Mutter trotzdem sichtlich Spaß macht, kann man den vielen Fotos auf den sozialen Medien entnehmen, für die sie gerne Selfies von sich schießt.

Die Grünen sind sichtlich stolz, dass sie ihre Liste auch mit den Namen zahlreicherer jüngerer Kandidaten aufgefüllt haben. So hat Emil Bein (Platz sechs) erst dieses Jahr sein Studium als Umweltingenieur an der Ludwig-Maximilians-Universität abgeschlossen, wo er weiterhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Und David Ederle (Platz acht) ist zugleich Vorstand im Munich Maker Lab, einer Art moderner Schreinerwerkstatt für Technikfreaks, die sich an 3D-Druckern, Webcams und Computerchips austoben.

Als eines der wichtigsten Themen haben die Grünen für die Wahl zum BA das Thema Verkehr ausgemacht: Sie wollen gegen die "tägliche Blechlawine" ankämpfen, "die den Stadtbezirk bereits jetzt an seine Kapazitätsgrenze bringt", sagt Nicole Riemer. Daneben setzen sie auch auf das Thema Inklusion - nicht zuletzt, weil zwei ihrer Kandidaten auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

© SZ vom 03.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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