Kommunalwahl in Aubing-Lochhausen-Langwied:Novum im Westen

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Erstmals tritt eine Bürgerliste an, die 21 Kandidatinnen und Kandidaten umfasst

Es ist ein Novum: Zur Kommunalwahl am 15. März tritt im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied erstmals eine Bürgerliste an. Insgesamt 21 Kandidaten haben sich zu einer politischen Gemeinschaft zusammengeschlossen. Es sind Anhänger der Freien Wähler und der ÖDP, aber auch viele Bürger ohne Parteibuch, denen die Zukunft ihres Viertels am Herzen liegt und diese aktiv mitgestalten wollen.

Angeführt wird die neue Gruppierung vom einzigen Vertreter der Freien Wähler auf der Liste, dem Ministerialbeamten Roland Jung. Der Diplomkaufmann ist Neuaubinger in dritter Generation und überzeugt davon, dass es schon heute "eine Menge zu tun" gibt - Schulwege zu verbessern etwa, Freizeitmöglichkeiten zu optimieren, Stadtteilzentren zu entwickeln oder die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Dazu kämen in den nächsten Jahren die großen Herausforderungen durch den neuen Stadtteil Freiham. "Diese können wir nur lösen, wenn wir gemeinsam für unseren Stadtbezirk anpacken", ist Jung überzeugt.

Das sieht auch der Spitzenkandidat der ÖDP, Klaus Ziegler, so, der Zweitplatzierte auf der Liste. "Es kann nicht sein, dass ein ganzer Stadtteil im Verkehr erstickt und die Bürgerinnen und Bürger nicht in die wichtigen Entscheidungen einbezogen werden", sagt der Eventmanager. "Deshalb nutzen wir die Chance und haben eine eigene Liste für die BA-Wahl aufgestellt." Ziegler ist gebürtiger Aubinger; er verfolge die Entwicklungen im Stadtbezirk seit vielen Jahren "mit zunehmendem Unbehagen". Seine Ziele: die Nahversorgung zu verbessern und ein vielfältigeres Kulturangebot für alle Altersgruppen zu etablieren, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen.

Mit dabei, auf Rang vier, ist außerdem Jürgen Müller, der stellvertretende Vorsitzende der Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing. Er engagiert sich schon seit geraumer Zeit für einen lebens- und liebenswerten 22. Stadtbezirk und möchte durch eine Aktivierung des bürgerlichen Engagements dazu beitragen, "dass auch zukünftige Generationen gerne und gut im Stadtviertel leben können".

Themen und Handlungsfelder gibt es im Viertel genug. Mit Anke Roth (ÖDP) und Iulia Stegmüller (ÖDP) auf den Listenplätzen fünf und sieben konnten auch zwei Kandidatinnen gewonnen werden, die sich als Erzieherin beziehungsweise Gymnasiallehrerin für Bildung und einen kindgerechten Stadtbezirk sowie mehr kulturelle Teilhabe einsetzen wollen. In einem aber sind sich alle Bewerber der Bürgerliste einig: Ohne schlüssiges, leistungsstarkes Verkehrskonzept werden sie dem zweiten Realisierungsabschnitt Freiham-Nord nicht zustimmen können.

© SZ vom 13.02.2020 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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