Gespräche mit Betroffenen:Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in den Kirchen

Der Betroffenenbeirat der Erzdiözese München und Freising verweist auf erste Erfolge im Bemühen um Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. "Offen und klar" habe man im ersten Jahr nach der Konstituierung Kardinal Reinhard Marx und der Spitze des Ordinariats "Erkenntnisse und Forderungen" vorgetragen. Diese basierten auf zahlreichen Gesprächen etwa mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt und Verantwortlichen in der Diözese. Dem Beirat gehören vier Mitglieder an, die von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche betroffen sind. Nach eigenen Angaben erwartet der Beirat eine umfangreichere Unterstützung durch die Kirche, wenn Betroffene einen Antrag auf finanzielle Entschädigung stellen. Zudem werde sich das Gremium mit der "Reformierung des völlig unzureichenden Verfahrens zur Anerkennung des Leids" und den meist geringen Zahlungen beschäftigen. Man arbeite auch an einem weiteren Gesprächsangebot und wolle auf Betroffene proaktiv zugehen. Zu erreichen ist der Beirat unter kontakt@betroffenenbeirat-muenchen.de.

Auch die evangelische Landeskirche befasst sich mit dem Thema Missbrauch. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm lädt Menschen, denen im Raum der evangelischen Kirche in Bayern sexualisierte Gewalt zugefügt wurde, zu einem Gespräch ein. Er wolle "jedem und jeder Betroffenen zuhören", um über deren Erfahrungen und Bedürfnisse ins Gespräch zu kommen. Ein erster Termin ist für den 17. März in München geplant. Betroffene erhalten weitere Infos unter Telefon 089/55 95 676 oder per Mail an ansprechstellesg@elkb.de.

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