Der Immobilienentwickler 6B47 will die sechs Häuser des dreistöckigen Gebäudekomplexes Freischützgarten an der Ecke Freischütz- und Johanneskirchner Straße abreißen und durch einen fünf- bis achtstöckigen Neubau ersetzen. Dagegen wehren sich die Nachbarn, die eine Verkleinerung des gemeinsamen Innenhofs, Schäden an ihren Gebäuden und Lärm durch einen möglichen Gastronomiebetrieb befürchten. Außerdem rechnen sie nicht damit, dass die Bauarbeiten vor 2024 beendet sind, geschweige denn, dass die neuen Wohnungen bezahlbar sein werden. Und sie vermuten, dass der Bauherr alle Bäume fällen lässt. Die Bogenhauser Stadtviertelvertreter schlugen dem Investor im März vor, die Bürger in die Planung von Fassaden und Grünflächen einzubinden und Kompromisse auszuloten. Erst danach will das Gremium zu dem Projekt Stellung nehmen. Für Mittwoch, 29. Mai, 18 Uhr, hat der Immobilienentwickler nun eine "Bürgerwerkstatt Grünflächengestaltung Freischützgarten" angesetzt. Mit dabei sind Vertreter von 6B47 und Mitglieder des Bezirksausschusses. Die Planer der Außenanlagen, Jühling & Partner, stellen ihre Entwürfe vor. Im Saal der Schützengemeinschaft Schützenlisl, Englschalkinger Straße 208, soll es um drei Themenfelder gehen: Nutzung und Belebung des öffentlichen Raums, Stadtbild und Platzgestaltung Richtung Freischützstraße und die Gestaltung des Innenhofs. Von den Fassaden der neuen Gebäude ist in der Ankündigung nicht die Rede. Die Cima Beratung + Management GmbH, die in Fragen kommunaler Stadtentwicklung berät, übernimmt die Moderation.
Nach einer Einführung sind drei Thementische geplant, an denen die Teilnehmer jeweils 20 Minuten lang Zeit haben, Vorschläge zu entwickeln. "Die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens werden ausgewertet und die Pläne vom Investor gegebenenfalls modifiziert", heißt es im Moderationsleitfaden. Die Veranstaltung ist öffentlich, eine Anmeldung nicht nötig.