Jazz:Im Land der Kindheitserinnerungen

Liebt brasilianische Rhythmen und Chansons: Sophie Wegener. (Foto: Johannes Simon)

Sophie Wegener besinnt sich bei ihrem Auftritt im Münchner Künstlerhaus auf ihre französischen Wurzeln: "Grains de beauté" heißt das Programm der Sängerin.

Von Oliver Hochkeppel

Eines ihrer Lieblingsbücher ist Steven Pressfields "The War Of Art", als Motivationsstütze, wie sie sagt. Dabei hat Sophie Wegener diesen Krieg schon lange gewonnen. Die Tochter einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters hat viele Hindernisse überwunden, als Kosmopolitin mit fester Heimatbasis in München-Sendling wie als Jazzsängerin mit wachsender Familie. Schon als Kind lernte sie Flöte und Klavier und bekam früh Gesangsunterricht. Sie studierte in Paris, London und Berlin und ging dann nach New York, um unter anderen bei Sheila Jordan, Luciana Souza oder Mark Murphy zu lernen.

Dabei entdeckte sie ihre Liebe zur südamerikanischen Musik. Schließlich wieder in München gelandet, gründete sie vor 20 Jahren ihre Band Zona Sul, mit der sie zur deutschen Statthalterin des Bossa Nova wurde. Sie sang aber nicht nur die Klassiker des Genres von Jobim bis Moraes oder Lins, sondern griff immer auf die ganze Palette der brasilianischen Musik zurück. Und kleidete auch mal Karibisches und französische Chansons in südamerikanische Gewänder. Etwa das "Tous les garçons et les filles" von Françoise Hardys, die ihr daraufhin schrieb, sie höre ihr eigenes Lied nur noch in dieser Fassung. Jetzt taucht Wegener mit Peter Cudek am Bass, Alex Czinke an der Gitarre und Bastian Jütte am Schlagzeug in der Künstlerhaus-Reihe "Jazz And Beyond" ganz tief in die französische Musik ein, ins Land ihrer Kindheitserinnerungen. "Grains de beauté" heißt das Programm denn auch.

Sophie Wegener , Fr., 24. Juli, 20.30 Uhr, Münchner Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, Telefon 59918414

© SZ vom 23.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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