Isarvorstadt:Heikle Passage

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Verschleiß am Viadukt: Die Ludwigsbrücke wird derzeit überholt. (Foto: Stephan Rumpf)

Wegen Bauarbeiten an der Ludwigsbrücke bleibt für Passanten wenig Platz - nach Beschwerden wird nun aufgeweitet

Von Johannes Korsche, Isarvorstadt

An der Ludwigsbrücke wird derzeit an den Metallteilen gebastelt - es sind Routinearbeiten zum Erhalt der Brücke. Zwar findet der Hauptteil der Arbeiten auf schwimmenden Pontons unterhalb der Brücke statt; doch das Projekt hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr oberhalb: Durch die Baustelle verengt sich der Platz für Radfahrer und Fußgänger auf einen schmalen Streifen, den sie gemeinsam nutzen müssen - ohne bauliche Abgrenzung zum Autoverkehr.

Für Axel Kotonksi, der die Ludwigsbrücke entlang radelt, wenn er in die Innenstadt will, wurde der Weg zwischen Schiffsschraube und dem Fuße des Gasteighügels zur "Gefahrenstelle", wie er sagt. Er befürchtet, dass an dieser Stelle billigend in Kauf genommen werde, dass Menschen zu Schaden kommen. Auf seine Beschwerde hin wurde der gemeinsame Rad- und Fußweg nun immerhin verbreitert, doch gänzlich zufrieden ist er mit der Lösung nicht. Anwohner Kotonski sieht in dem Kompromiss bestätigt, "dass die Interessen der Autofahrer über die Interessen der schwächeren Verkehrsteilnehmer gestellt werden". Bis Ende November wird an der Ludwigsbrücke gebaut.

Ursprünglich wies das Baureferat und das für Verkehrssicherheit zuständige Kreisverwaltungsreferat den Behelfsweg mit 1,6 Metern aus. Es sei auf dem Abschnitt gegenseitige Rücksichtnahme gefordert, hieß es. Kotonski beobachtete die Probleme, die sich für Radler und Fußgänger ergaben, maß geringere Abstände und beschwerte sich. Nach einigem Hin und Her sowie einem Ortstermin mit der Stadtverwaltung kam es nun zum Kompromiss: Der Bauzaun wird verschoben, so dass nun zwei Meter für Fußgänger und Radler bleiben. "Ich habe das Gefühl, dass ist das Maximum, was ich erreichen konnte", sagt er. Eigentlich hätte er sich gewünscht, eine Autospur umzuwandeln und die Geschwindigkeit für diesen Abschnitt auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren. "An der Stelle ist ohnehin Rückstau wegen der Ampel." Beides wird es nicht geben. Dafür immerhin mehr Platz.

© SZ vom 02.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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