Isarvorstadt:Fall Kastanie

Referat hat eine prophylaktische Fällgenehmigung in petto

Alles nur ein Missverständnis? Das Hin und Her der Stadt beim Umgang mit der Kastanie auf dem Schulgelände an der Klenzestraße 27 wirft Fragen auf. Die Anleger wehrten sich zweimal erfolgreich gegen eine Fällung, am Freitag schritt deshalb die Polizei ein, am Montag verfügte die Stadt einen vorübergehenden Baustopp. Später am Tag erklärte die Stadt dann, der Baum sei wertvoll und solle erhalten bleiben. Die Anlieger seien einem Missverständnis erlegen.

Der Baum solle nicht gefällt, nur zurückgeschnitten werden. Dass sie einem Missverständnis erlegen sind, können die Anwohner nicht nachvollziehen. "Der Baum kommt heute weg, das haben die Baumpfleger uns mitgeteilt", sagt Anwohner Christoph Scholder. Er vermutet, dass das Baureferat die Ferienzeit ausnutzen wollte, um Tatsachen zu schaffen. Es gibt auch bereits eine Genehmigung, den Baum zu fällen. "Nach den Feststellungen der Unteren Naturschutzbehörde besteht akute Umsturz- beispielsweise Bruchgefahr. Aus diesem Grund ist eine umgehende Fällung erforderlich", heißt es darin. Auch der Baumschutzbeauftragten des Bezirksausschusses Silvia Haas (Grüne) war bekannt, dass der Baum gefällt werden solle, da er als "Gefahrenbaum" eingestuft sei und wenn überhaupt, dann nur stark zurückgeschnitten in der Nähe der Turnhalle überleben könne. Referatssprecherin Dagmar Rümenapf sagte am Dienstag, dass prophylaktisch eine Fällgenehmigung erwirkt worden sei - falls eine Notfällung notwendig werde. "Aber unser Ziel ist, den Baum zu erhalten."

© SZ vom 19.08.2015 / lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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