Die rechtspopulistische Pegida-Gruppe will in München ihre islamfeindlichen und zunehmend antisemitischen Aktivitäten deutlich ausweiten. Alles deute darauf hin, dass die Gruppierung, die "immer rechtsextremer geworden ist", in diesem Jahr zahlreiche Auftritte plane, sagte Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle am Freitag der Süddeutschen Zeitung.
So plane Pegida künftig jeweils montags bis donnerstags sogenannte Mahnwachen mitten auf dem Marienplatz. Die erste entsprechende Kundgebung soll bereits am kommenden Dienstag von 16 bis 19 Uhr stattfinden. Außerdem hätten die von zahlreichen Neonazis unterwanderten Pegidisten wie bereits im vergangenen Jahr an jedem Montag Kundgebungen angemeldet.
Pegida in München:Hitlergruß, Beleidigungen, Waffen, Körperverletzung
Die Münchner Pegida-Demos sind alles andere als harmlose Zusammenkünfte besorgter Bürger. Eine neue Liste des Innenministeriums dokumentiert die große Nähe zu Rechtsextremisten.
Aus politischer Sicht "unerträglich"
Als besonders problematisch sieht Blume-Beyerle, dass sich Pegida nun auch an jedem ersten Montag am Odeonsplatz vor der Feldherrnhalle versammeln will, um ihre ausländerfeindlichen Parolen zu verbreiten. Das sei aus politischer Sicht "unerträglich", sagte der KVR-Chef.
Das von Friedrich von Gärtner erbaute Gebäude war unter den Nationalsozialisten ein besonderes Symbol der NS-Propaganda. Neonazis wurden in jüngster Zeit immer wieder dabei beobachtet, dass sie in der Feldherrnhalle den Hitlergruß zeigten.
Am kommenden Montag ruft das Bündnis "München ist bunt" wieder zu einer Gegendemonstration gegen Pegida auf, um 18.30 Uhr vor der Feldherrnhalle, wo sich die Rechtspopulisten eine halbe Stunde später angekündigt haben. "Gerade dieser Platz darf nie wieder rassistische Parolen hören", sagt Micky Wenngatz, Vorsitzende des Vereins "München ist bunt".