Humboldtstraße:Wo einst die Kriminellen hausten

Sie trennt Untergiesing von der Au und führt direkt auf den Giesinger Berg. Früher lebten an der Humboldtstraße die Armen, heute vor allem Szenebewohner. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens ist sie ein beliebter Anlaufpunkt im Viertel.

Sebastian Ehm

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(Foto: Sebastian Ehm)

Sie trennt Untergiesing von der Au und führt direkt auf den Giesinger Berg. Früher lebten an der Humboldtstraße die Armen, heute vor allem Szenebewohner. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens ist sie ein beliebter Anlaufpunkt im Viertel. Ein Spaziergang in Bildern. Im 19. Jahrhundert hausten in den Vierteln Untergiesing und Au rund um die Humboldtstraße die ärmeren Leute. Sie lebten in kleinen Mietszimmern der Herbergshäuser und fuhren täglich in Richtung Innenstadt, um zu arbeiten. Autor Martin Arz, der das Viertel aufgrund der Recherche für ein Stadtteilbuch gut kennt, nennt das Publikum von damals "größtenteils proletarisch und kriminell". Heute sei die Gentrifizierung allerdings auch in der Humboldtstraße angekommen.

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Los geht der Spaziergang an der Wittelsbacher Brücke, hier mit Blick in Richtung Untergiesing und Au. Erbaut wurde die Brücke im Jahr 1871 als provisorische Isarüberquerung und ist seit 1904 in ihrem heutigen Zustand. Sie mündet direkt in die Humboldtstraße, die ohne die Isarbrücke wohl gar nicht entstanden wäre.

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Deswegen war die Humboldtstraße im letzten Jahrhundert hauptsächlich eine stark befahrene Verbindungsstraße zwischen der Innenstadt und Giesing. Und das ist sie auch heute noch. Vor allem zur Rush Hour geht hier oft gar nichts mehr. Bis 1983 Jahre fuhr auf der Humboldtstraße übrigens die Tram 17 entlang. Bei der heutigen Verkehrslage kaum vorstellbar.

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(Foto: Sebastian Ehm)

Wenn man von der Isarvorstadt aus über die Wittelsbacher Brücke die Humboldtstraße entlang spaziert, sieht man zur rechten Hand das Marianum der Caritas. Das Gebäude wurde 1898 erbaut und diente früher als Ausbildungsheim für Frauen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Marianum komplett zerstört und später neu aufgebaut. Seit 1973 ist es ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung.

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Das Gebäude an der Humboldt- Ecke Claude-Lorrain-Straße, in dem sich heute eine Gaststätte befindet, ist eines der vielen Jugendstilhäuser der Gegend. Um 1900 erbaut, hat es den Krieg überstanden und wurde später einige Male saniert. Das schmucke Haus ist ein Zeichen dafür, dass sich das ehemalige "Glasscherbenviertel" mittlerweile rausgeputzt hat.

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Auch hier kann man das alte München noch bewundern: An der Ecke zur Oefelestraße (rechts) steht ein Mietshaus mit kleinem Erkerturm, das um das Jahr 1900 erbaut wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite sind ebenfalls zwei Gebäude der Jahrhundertwende zu sehen.

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Viele Häuser wurden allerdings im Krieg durch Luftangriffe zerstört. Ersetzt wurde sie durch Neubauten. Von der Oefelestraße bis zum Giesinger Berg bestimmt der Baustil der fünfziger Jahre das Stadtbild.

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Was in der Humboldtstraße sofort auffällt, ist die hohe Dichte an Fahrradgeschäften. Insgesamt vier Läden befinden sich direkt hier und einige weitere in der näheren Umgebung. Auf dieser "Radlmeile" gibt es aber nicht nur Werkstätten und normale Fahrräder...

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(Foto: Sebastian Ehm)

...sondern auch etwas für den speziellen Geschmack. Wer auf einem alten Radl durch das sonnige München strampeln will, ist hier richtig. Gleich nebenan ist übrigens ein Laden für Elektro-Bikes.

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In der Humboldtstraße ist man versorgt. Egal ob Kaffee oder Bier, Döner oder Pizza. Restaurants, Schnellimbisse, Bäckereien und Eck-Kneipen sind in Hülle und Fülle vorhanden.

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(Foto: Sebastian Ehm)

Auch Liebhaber der alteingesessenen bayerischen Boazn kommen in der Humboldtstraße auf ihre Kosten: Die "Giasinga Schlümpfe" sitzen an der Nummer 12, direkt neben einem Bücher-Laden.

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Auch das ist typisch für die Vielfalt der Humboldtstraße: eine Schneiderei direkt neben einem Lebensmittelgeschäft. Im Giesinger Fruchtmarkt bekommt man fast alles für den täglichen Gebrauch - nur eines hat er nicht im Sortiment: Fahrräder.

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