Homophobe Gewalt in München:Angriffe auf Schwule im Park

Raubüberfälle, Pöbeleien, Körperverletzungen: Die nächtlichen Angriffe auf homosexuelle Männer in Münchner Parks häufen sich. Das Schwulen-Zentrum Sub schlägt Alarm.

Schwule Männer sind in jüngster Zeit wieder vermehrt in Parkanlagen angepöbelt und angegriffen worden. Gerade von sogenannten Cruising-Areas, bei Homosexuellen beliebte Treffpunkte zum Flirten, werden immer wieder gewaltsame Übergriffe gemeldet, teilt das Aktionsbündnis für Solidarität mit.

Am Sendlinger Tor und am Innsbrucker Ring "gab es in letzter Zeit mehrfach Pöbeleien und Körperverletzungen gegen schwule Männer, die eindeutig aus Schwulenhass erfolgt sind", heißt es in einer Mitteilung des Aktionsbündnisses. Im Park am Sendlinger Tor und den benachbarten Straßen sei es außerdem vermehrt zu Raubüberfällen gekommen. "Wir fordern schwule Männer auf, die Augen offen und verdächtige Personen im Auge zu behalten. Gegebenenfalls sollten sie die Polizei verständigen", sagt Diplom-Psychologe Christopher Knoll, Sprecher des Bündnisses.

Allerdings warnt Knoll auch davor, Spielplätze als Flirt-Ecken zu missbrauchen - das Betreten ist nämlich für Erwachsene verboten. Insbesondere drei Stellen seien kritisch: der Spielplatz auf der Theresienwiese und insbesondere die Spielplätze am Sendlinger Tor Park sowie im Englischen Garten. Laut Knoll kontrolliert die Polizei hier regelmäßig - und wertet das Betreten der Spielplätze schon mal als Hausfriedensbruch.

Wer Übergriffe mitbekommt, sollte sich laut Knoll bei der Polizei und dem Anti-Gewalt-Projekt des Sub melden unter der Telefonnummer 260 250 70 oder der E-Mail agp@subonline.org.

© SZ vom 03.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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