Antiker Solar-Rasenmäher, Schwiegermutters Apfelschälmaschine: Was Leute alles loswerden wollen. Die skurrilsten Angebote bei den Schwabinger Hofflohmärkten in Bildern.In Schwabing fanden am Samstag in rund 160 Höfen zeitgleich private Hinterhof-Flohmärkte statt. Hier verkauften diejenigen Tisch an Tisch, die im Haus Tür an Tür leben. Überraschend, was da alles aus Schwabinger Wohnungen ans Tageslicht kommt. Sehen Sie selbst!
Was ist das? Eine Vase, im früheren Leben ein Gartenschlauch.Verkäufer: SigridWas soll es kosten? 2,50 EuroWieso sollte es jemand kaufen? "Weil es orginiell ist, eine gute Idee. Hab ich selbst gemacht."
Was ist das? "Ein Solar-Rasenmäher. Das Modell war einer der ersten umweltfreundlichen Rasenmäher."Verkäufer: Mann mittleren AltersWas soll er kosten? "Neu kosten die Teile 1000 Euro. Ich würde es für 35 Euro hergeben."Wieso sollte es jemand kaufen? "Den empfehle ich keinem. Naja, aber er ist ein Designstück und funktioniert im Prinzip auch noch. Die Speicherakkus müssten halt ausgetauscht werden. Ich finde, der Rasenmäher kann eine Anregung sein, das eigene Umweltbewusstsein zu stärken."
Was ist das? Durian-Frucht aus Pappmaché oder sowas ähnlichem.Verkäufer: Jeannette und MatthiasWas soll das kosten? 1 EuroWieso sollte es jemand kaufen? "Es ist Obst, das nicht schlecht wird. Vielleicht erinnert die Frucht jemanden an seinen Thailand-Urlaub. Dort sind Durians in manchen Hotels verboten, weil sie nach altem Käse riechen. Der Vorteil gegenüber einer Original-Durian: Dieses Exemplar stinkt nicht."
Was ist das? "Wie es heißt, weiß ich nicht, aber es macht Musik und kommt aus Russland."Verkäufer: AndreaWas soll es kosten? 10 EuroWer sollte das denn kaufen? "Vielleicht jemand, der Freude an Musik hat oder der interessante Instrumente sammelt."
Was ist das? Ein Fisch, der Seifenblasen spucken kann. Leider nicht ganz dicht.Verkäufer: ChiomaWas soll es kosten? 3 EuroWieso sollte es jemand kaufen? "Weil der Fisch so putzig ist. Könnte Kindern zwischen drei und sieben gefallen."
Für die Verkäufer ist so ein Hofflohmarkt in erster Linie praktisch: Statt durch die halbe Stadt müssen der ausrangierte Küchenstuhl und die Bücherkiste nur ein paar Stufen nach unten transportiert werden.Das Nachbarschaftsprojekt in der Seidlvilla organisiert Termin und Werbung, um alles weitere kümmern sich die Hausbewohner selbst. Alles weitere meint: Tapeziertische aufstellen, Bücherkisten in den Hof schleppen und Würstchen grillen.
Mal abgesehen davon, dass man als Flohmarkt-Besucher seinen Hausstand um so manches Schnäppchen erweitern konnte, waren die Schwabinger Hofflohmärkte eine gute Gelegenheit, in die Hinterhöfe zu blicken.Text und Fotos: sueddeutsche.de/ Sarina Pfauth