Voll ist sie, die Isar, und zwischen Wittelsbacher und Reichenbachbrücke ist sie auch schon übergelaufen: Der Radweg steht dort unter Wasser. Der Dauerregen spült braune Wassermassen durch die Stadt, 427 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sind es.
Am imposantesten rauscht es am Flaucher, der sich in einen gewaltigen Strom verwandelt hat. Dort hat die Stadtverwaltung vorsichtshalber den Steg gesperrt.
Sorgen muss man sich aber offenbar keine machen, dass Keller voll laufen oder Straßen überflutet werden: Am Donnerstag gab es für München laut Hochwassernachrichtendienst des Landesumweltamtes keine Hochwasserwarnung.
Die Fronleichnamsprozession durch die Innenstadt wurde wegen des Dauerregens abgesagt. Aber bald soll die Sonne wieder scheinen.
Einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr löste am Nachmittag ein Notruf aus: Ein Kajakfahrer vermisste an der Corneliusbrücke seinen Mitfahrer, doch als zwei Hubschrauber aufstiegen, war er schon wieder aufgetaucht, wohlbehalten.
An der Prinz-Ludwigs-Höhe brachte der Regen einen Hang ins Rutschen, Schaden aber entstand keiner. Laut Feuerwehr war an der Conwentzstraße der obere Teil des Steilhangs auf einer Fläche von zehn mal zwanzig Metern abgebrochen. Weil das darunter liegende Haus unbewohnt sei, habe die Feuerwehr nicht eingreifen müssen.