Hochhäuser:Verbunden in schwindelnder Höhe

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In Bogenhausen plant die Bayerische Versicherungskammer ihre neue Zentrale - Stadt leitet Planungsverfahren ein

Von Sebastian Krass, Bogenhausen

Wird es ein Wahrzeichen, das man auf den ersten Blick mit München verknüpft wie etwa das BMW-Hochhaus? Wohl eher nicht, obwohl Architekt David Chipperfield eine internationale Größe ist. Aber ein Gebäude, das den Stadtteil Bogenhausen prägt und verändert, das wird es auf jeden Fall. Nun steigt die Stadt in die konkrete Planung und vor allem in die Schaffung des nötigen Baurechts für die künftige Zentrale der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) ein. Die wird aus zwei Hochhäusern von 96 und 60 Metern plus einem Verbindungstrakt in 50 Meter Höhe bestehen, unter dem man durchgehen kann. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat in dieser Woche einstimmig den Einleitungs- und Aufstellungsbeschluss verabschiedet, mit dem das Verfahren für einen neuen Bebauungsplan an der Richard-Strauss-Straße 76 so richtig losgeht.

Der entscheidende Faktor ist das Baurecht. Bisher stehen auf dem Grundstück Gebäude, die früher von Siemens genutzt wurden und eine Geschossfläche von knapp 30 000 Quadratmetern haben. Künftig sollen es 72 000 Quadratmeter sein - damit in dem Komplex, der im Jahr 2024 fertig sein soll, 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVK unterkommen, die derzeit über verschiedene Standorte in München verstreut sind. Zudem plant die Bayerische Versorgungskammer, die die Geschäfte von zwölf Altersvorsorgewerken (etwa von Ärzten, Anwälten und Schornsteinfegern) führt, personell noch deutlich zu wachsen. Der Entwurf, mit dem das Büro von David Chipperfield den Architektenwettbewerb gewonnen hat, löste ein geteiltes Echo aus. Manche sahen in der eher klassisch-schlichten Form der Gebäude eine vergebene Chance für die Silhouette Münchens. Andere lobten den sehr durchdachten Entwurf, der zudem einen breiten öffentlichen Durchgang von der Richard-Strauss-Straße zur Parkanlage des Denninger Angers schafft.

Im Planungsausschuss des Stadtrats gab es nur eine kurze Debatte, aufgeworfen von Johann Sauerer (ÖDP). Der Stadtrat fragte nach einem Verkehrskonzept, angesichts der deutlich steigenden Zahl von Menschen, die dort in Zukunft verkehren werden. Die Aussprache endete schnell mit dem Hinweis, die BVK-Zentrale entstehe ja gewissermaßen auf der vorhandenen U-Bahn-Station Richard-Strauss-Straße.

© SZ vom 07.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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