Harthof:Die Bagger arbeiten wieder

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Nach kurzem Baustopp gehen die Arbeiten auf dem Gelände an der marode Bernaysschule weiter. Der Neubau für die zehn Grund- und 24 Mittelschulklassen soll zum Schuljahresbeginn 2021/22 bezugsfertig sein, die Sportstätten dagegen erst im Herbst 2023

Von Ellen Draxel, Harthof

Die Sorgen von Marion Lein-Egger sind weniger geworden. Kurz vor den Sommerferien wusste die Schulleiterin der Mittelschule an der Bernaysstraße noch nicht, ob sie im September eine neue Sekretärin haben würde. Dazu kam die Ungewissheit der Baustelle wegen: Als sie damals aus dem Fenster schaute, sah sie, wie ein Tieflader gerade einen Bagger abtransportierte. Die Abrissarbeiten als Vorbereitung für den Schulneubau waren unvermittelt gestoppt worden. Inzwischen sitzt die neue Sekretärin im Büro. Und auch die Bagger arbeiten wieder. "Ich bin zuversichtlich, dass ein Großteil der verloren gegangenen Zeit eingeholt werden wird", meint die Rektorin.

Der neue Campus: Geplant ist ein viergeschossiger, kompakter Riegel mit einem vierzügigen Grundschulbereich im Norden (Bild) und einem fünfzügigen Mittelschulkomplex im Süden. (Foto: Krug Grossmann Architekten GmbH (Simulation))

Die Bernaysschule bekommt, nach Jahren des Frierens im Winter in zugigen Klassenzimmern und zum Schluss sehr beengten Verhältnissen, einen Neubau. Noch sitzen die Schüler der zehn Grund- und 24 Mittelschulklassen vor allem in ihren maroden, zwischen 1964 und 66 errichteten Waschbeton-Bauten. In drei Jahren, zu Schuljahresbeginn 2021/22, sollen sie dann in ein neu errichtetes Gebäude umziehen können. Dass die Situation nicht länger tragbar war, hatte bereits eine im Dezember 2012 in die Wege geleitete Untersuchung bestätigt. Zunächst allerdings sah man von städtischer Seite aus lediglich eine Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes vor. Am Ende aber erwies sich der Neubau als die wirtschaftlichere Lösung. Geplant ist nun an der Stelle, an der sich bislang die Grundschul-Pavillons und die Sportanlagen befanden, ein viergeschossiger, kompakter Riegel mit einem vierzügigen Grundschulbereich im Norden und einem fünfzügigen Mittelschulkomplex im Süden. Die Mitte des neuen Baukörpers markiert eine für beide Schulen nutzbare Mensa. Zudem soll es eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen geben Beide Schulen erhalten separate Pausenflächen mit Schulgärten beidseits des Gebäudes.

Die Bernaysschule bekommt, nach Jahren des Frierens im Winter in zugigen Klassenzimmern und zum Schluss sehr beengten Verhältnissen, einen Neubau. (Foto: Krug Grossmann Architekten GmbH (Simulationen))

Der Neubau erfolgt in mehreren Teilabschnitten. Bereits vor einem Jahr wurde ein Interimsgebäude fertiggestellt, das die Erst- bis Viertklässler während der Schulbau-Phase beherbergen soll. Der Abbruch der alten Turnhalle startete vergangenen Mai, zwischendurch gab es jedoch den Wechsel der Abrissfirma. Das erste Unternehmen hatte sich laut Stadt nicht an Ausführungsfristen und vertraglich vereinbarte Leistungen bei der Bauausführung gehalten, weshalb ihm gekündigt wurde. Inzwischen sind die Bauarbeiten aber wieder in vollem Gange. "Momentan", erklärt die Sprecherin des Baureferats, Monika Großkopf, "ist die Erstellung der Baugrube in der Vorbereitung". Mit dem Beginn des Rohbaus rechnet die Baubehörde Anfang 2019.

Bis sie wieder Sport auf ihrem eigenen Gelände treiben können, müssen sich Schüler und Lehrer allerdings noch mindestens fünf Jahre gedulden. Denn erst, wenn der Schulneubau soweit fertiggestellt ist, ist es möglich, den jetzigen Mittelschulkomplex abzubrechen, um auf diesem Areal Raum für Sportanlagen zu gewinnen. Entstehen sollen Freiflächen mit einer 75-Meter- Laufbahn und eine Dreifachhalle samt Tribüne. Geht alles nach Plan, ist das 73-Millionen-Euro-Projekt voraussichtlich Mitte 2023/24 beendet. In der Zwischenzeit muss der Sport anderweitig stattfinden. Rektorin Marion Lein-Egger bereitet dies gewisse Sorgen: "Wir haben im Moment für 20 Schulstunden noch keine Sportstätte, obwohl der FC Bayern und zwei benachbarte Schulen uns schon aushelfen", berichtet die Rektorin. Ulrich Lobinger, Sprecher des Bildungsreferats, betont, "noch im September" werde "geklärt, ob und in welchem Umfang die Mitnutzung anderer Turnhallen möglich ist".

© SZ vom 24.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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