Harlaching:Zwangsumzug nach nächtlichen Querelen

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Von Julian Raff, Harlaching

Beinahe sah es so aus, als könnten sich feiernde Jugendliche und Anwohner am Kuntersweg miteinander arrangieren. Nach erneuten Beschwerden und Polizeieinsätzen steht nun aber fest, dass die Bänke an den Hohen Weg, oberhalb der FC-Bayern-Trainingsplätze versetzt werden müssen, wie dies der Bezirksausschuss (BA 18) Untergiesing-Harlaching ursprünglich schon im Februar beschlossen hatte. Bei einem Ortstermin am 19. Juli hatten sich alle Beteiligten darauf geeinigt, von der Umsetzung vorerst abzusehen, da sich die Lage anscheinend beruhigt hatte.

Kurz darauf, während der heißen letzten Julitage, sahen sich die Anwohner prompt erneut um ihre Nachtruhe gebracht. Wie Helmut Biermeier von der Polizeiinspektion 23 bestätigte, gingen dort seit dem Ortstermin sieben Beschwerden ein. Inklusive der anlassunabhängigen Stippvisiten seien die Kollegen seither 39 Mal am Schauplatz gewesen. Mit maximal neun Feiernden seien die Gruppen kleiner gewesen, als 2018 mit bis zu 30 Jugendlichen, dennoch seien die Ruhestörungen so gravierend gewesen, dass die Polizei, anders als bisher, auch Platzverweise aussprechen werde, so Biermeier.

Insgesamt beschäftigte der Kuntersweg die Polizei seit Bekanntwerden des Problems im Sommer 2018 mit 169 Einsätzen. Für den Bezirksausschuss Grund genug, nun definitiv die Versetzung der Bänke an den nordöstlichen, abgelegeneren Standort zu beantragen. Das Baureferat hat bereits kurzfristigen Einsatz zugesagt. Wie besprochen, sollen für die drei vorhandenen Bänke am neuen Standort vier neue aufgestellt werden, nicht nur die Jugendlichen bekommen also mehr Platz. Die Gedenktafel für einen verunglückten Freund auf einer der Bänke, ursprünglicher Anlass der nächtlichen Zusammenkünfte, erhält ebenfalls einen neuen Platz. Die Tafel soll am Kuntersweg an einer Stele oberhalb der Hangkante angebracht werden, daneben wird ein Baum gepflanzt, wahrscheinlich eine Birke.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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