Harlaching:Umbau

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Die Kreuzung Nauplia-/St.-Magnus-Straße wird neu geordnet

Alle Kosten- und Sicherheitsbedenken konnte das Baureferat nicht ausräumen, dennoch hat der Bezirksausschuss (BA) nun den Umbau der Kreuzung Nauplia-/St.-Magnus-Straße mehrheitlich gebilligt. Die CSU bleibt skeptisch, eine Mehrheit aus SPD und Grünen sieht das Planungsziel Barrierefreiheit dagegen gut umgesetzt und die Bausumme von bis zu einer Million Euro sinnvoll angelegt.

Insgesamt kritisch reagiert hatte der Bezirksausschuss zunächst, weil vermutet wurde, die Stadt könnte wiederholen, was sich einen halben Kilometer weiter westlich aus Sicht des Plenums als Planungsfehler herausgestellt hat: Wie dort ansässige BA-Mitglieder beobachten, verursacht an der Haltestelle Autharistraße ein kürzlich gebauter sogenannter Buskap, also eine in die Fahrbahn ragende Nase, regelmäßig Rückstaus hinter haltenden Bussen. Beobachtet werden auch gefährliche Überholmanöver und das Behindern von eiligen Einsatzfahrten zum Klinikum Harlaching.

An der Kreuzung, einem der wichtigsten Harlachinger Knotenpunkte, werde dagegen nichts verengt, versicherte Yasmin Chaly, die zusammen mit ihrem Kollegen Christoph Tegeler die Planung im Namen des Baureferates vorstellte. Die Ratsvorlage nennt zwar ebenfalls einen Buskap in der Naupliastraße für die Haltestelle Griechenstraße, gemeint sei aber lediglich eine "verlängerte Bordsteinflucht". Der neue Bus-Bahnsteig werde vor den Fahrradweg verlegt, was Konflikte beim Einsteigen verhindere. Tatsächlich verengt er zwar die Fahrbahn, dafür entfällt aber die Mittelinsel. Es verbleiben also zwei volle Fahrspuren, wenn auch von Über- auf Normbreite reduziert. Langsame Fußgänger kämen, wie Chaly und Tegeler mehrmals versichern mussten, auch ohne Insel sicher über die Naupliastraße, deren Fahrbahn von 18- auf 15 Meter verschmälert werde. Ausreichend lange Schaltphasen seien eingeplant und ergäben sich ohnehin wegen der zahlreichen Linksabbieger aus der St.-Magnus-Straße in Fahrtrichtung Giesing.

Das weitere Umbaupaket umfasst, neben sicherer geführten Radwegen und Bus-Einstiegshilfen, ein Leitrillen-System für Blinde. Als Stolperfallen hätten sich die Rillen anderswo noch nicht erwiesen, entgegnete Tegeler den Bedenken von Peter Ödinger (CSU). Sein Fazit "Barrierefreiheit kann man nicht per Schild herstellen, man muss sie bauen", richtete der Planer vor allem an CSU-Stadtrat Reinhold Babor, der es am liebsten bei einer neuen Ampel und der ansonsten "gut funktionierenden" Kreuzung belassen würde. Das Ziel eines barrierefreien Freistaats bis 2022 habe ja schließlich Ministerpräsident Horst Seehofer persönlich ausgerufen, so Tegeler. Ein Grund mehr also, den Synergieeffekt beim nächstes Jahr fälligen Ampelaustausch zu nutzen, wie es übrigens auch ein Grundsatzbeschluss des Stadtrates fordert.

© SZ vom 09.11.2016 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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