Harlaching: Sicherheit geht vor

Wechselseitiges Halteverbot in der Weyarner Straße angeordnet

Mit der Neuaufteilung des Parkraums kann es die Verwaltung selten allen recht machen, wie sich derzeit in Neuharlaching an der Weyarner Straße zeigt. Der Straßenzug verläuft auf einer Länge von 550 Metern parallel zum McGraw-Graben/Tegernseer Landstraße durch ein ruhiges Wohngebiet. Beidseitiges Parken, teils auf den Gehsteigen, teils auf der Fahrbahn, macht das Durchkommen manchmal mühsam, für Fußgänger, Autofahrer, vor allem aber für Großfahrzeuge. Die Müllabfuhr musste schon vereinzelt umkehren und die Leerung verschieben. Weit dramatischere Folgen drohen bei Feuerwehr- oder Rettungseinsätzen. Um die Situation zu entschärfen, erlässt das KVR auf der gesamten Straßenlänge ein wechselseitiges Halteverbot, probehalber befristet auf ein Jahr. Anders als bei einem durchgehend einseitigen Verbot, entsteht ein gewollter Slalomkurs anstelle einer langen Geraden, die Autofahrer dazu verleiten könnte, in der 30er-Zone Gas zu geben. Der Bezirksausschuss hatte das KVR auf Initiative eines Bürgers hin gebeten, das Gebiet unter die Lupe zu nehmen, allerdings spaltet die Neuregelung, durch die mehr als die Hälfte der Parkplätze wegfällt, offenbar die Nachbarschaft. Ein Ortstermin am 13. Juli war turbulent und kontrovers verlaufen. Die vorgeschlagene Alternative, beidseitig Markierungen für geordnetes Gehwegparken anzubringen, scheidet jedenfalls aus, da die Trottoirs die erforderliche Mindestbreite von 1,6 Meter nicht erreichen. Eine ruhigere Diskussion brachte schließlich die jüngste Sitzung des Bezirksausschusses (BA 18), die corona-halber im Großen Sitzungssaal des Rathauses stattfand. Da das ehrwürdige, aber beengte Ambiente den zahlreichen zum Thema erschienenen Besuchern nicht genug Platz bot, zogen diese schließlich auf die Galerie um, von wo aus ausgewählte Gegner und Befürworter der Neuregelung sprachen. Eine BA-Mehrheit nahm die KVR-Maßnahme schließlich billigend zur Kenntnis.