Harlaching:Parken in der Schleife

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Parken in Tram-Nähe: Ein Gutachten untersucht die Chance für eine P +R-Anlage an der Wendeschleife. (Foto: Angelika Bardehle)

P + R-Anlage an der Großhesseloher Brücke in der Prüfung

Um Pendlerströme auszutrocknen oder am südlichen Stadtrand abzufangen, fordert der Bezirksausschuss (BA 18) seit Jahren ebenso beharrlich wie vergeblich einen S-Bahnhalt samt Park- and-Ride-Anlage an der Tramstation Großhesseloher Brücke. Das Gebiet eignet sich als Knotenpunkt, da sich hier die von der Brücke kommenden Bahngleise mit den parallel zur Geiselgasteigstraße laufenden Tramlinien 15 und 25 kreuzen. Immerhin taucht das Projekt nun in einer Machbarkeitsstudie auf, die die Staatsregierung zum Bahnausbau in der Region München in Auftrag gegeben hat. Ein Zwischenergebnis könnte bis Jahresende vorliegen. Für BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) stehen Machbarkeit und Sinn des Haltepunkts längst außer Frage, weshalb er die Studie in diesem Punkt für überflüssig hält. Die Station sei schon 1972 eingeplant worden und wegen - lösbarer - Lärmschutzprobleme an der Bahnparallele Holzkirchner Straße nicht sofort realisiert worden, so Baumgärtner.

Um eine Park-and-Ride-Anlage im Bereich der Tramschleife zu realisieren, müsste sich die Stadt mit dem MVV und auch mit dem Freistaat einigen, da die nötigen Flächen großteils im gemeindefreien Staatsforst liegen. Ein Schreiben des Planungsreferates an den BA räumt die Chance für eine P & R-Anlage zumindest ein, inklusive eines Standortes für einen Nahversorger. Warum die Verkehrsplaner dann allerdings die bestehenden Parkplätze innerhalb der Tramschleife zurückgebaut und damit auch die Anfahrt zum hiesigen Kiosk erschwert haben, bleibt für die BA-Mitglieder weiterhin schleierhaft.

Als "Themaverfehlung" kritisiert BA-Chef Baumgärtner außerdem eine Idee, die in der Neuauflage des Münchner Nahverkehrsplans festgeschrieben werden könnte: Die Stadt prüft eine Verlängerung der Tramlinie 18 von der Schwanseestraße (Obergiesing) zum Klinikum Harlaching. Nicht nur Baumgärtner fragte sich im Gremium, wo die Nauplia- und Seybothstraße Platz für eine Tramspur bieten sollen. Zudem wäre die Option einer U-Bahn-Verlängerung vom Mangfallplatz zum Sanatoriumsplatz auf diese Weise dauerhaft blockiert. Eine U-Bahn bis nach Altharlaching, oder gar, via Tramtrasse und Großhesseloher Brücke, bis nach Solln, bleibt für den BA eine reizvolle Utopie. Das Planungsreferat gibt der Verbindung aufgrund der hohen Investitions- und Unterhaltskosten kaum Chancen.

© SZ vom 21.02.2019 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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