Harlaching:Gemeinsam gegen Schmierer

Fußballvereine und Lokalpolitiker wollen illegale Graffiti verhindern

Von Julian Raff, Harlaching

Die jüngsten Graffiti-Schmierereien an der Steinmauer unterm St.-Anna-Kircherl könnten dauerhaft nachwirken, im Positiven wie im Negativen: Fußballfans hatten die Mauer am Harlachinger Berg zuerst mit einem FC-Bayern-, anschließend mit einem darüber gesprühten TSV-1860-Schriftzug verunstaltet, beide flächendeckend. Wie sich bei einem Ortstermin des Bezirksausschusses (BA) Untergiesing-Harlaching herausstellte, hat der Sandstein offenbar die Sprühfarbe eingesogen, sie kann womöglich nicht restlos entfernt werden.

Das Baudenkmal wäre so "schlimmstenfalls nachhaltig geschändet", wie das Protokoll des Termins festhält. Die anwesenden Vereinsvertreter erklärten, sie hätten lediglich begrenzten Einfluss auf die Fans. Man einigte sich schließlich auf ein Maßnahmenpaket: FCB und TSV sollen demnach ihre Klientel über das Ausmaß der angerichteten Schäden aufklären und "legale Alternativen aufzeigen, den öffentlichen Raum zu besetzen" - am besten in Form legaler Graffiti-Flächen. Bekannte Wiederholungstäter sollen Stadionverbot bekommen. Der Bezirksausschuss will außerdem, zwecks effizienterer Ermittlung und Strafverfolgung, offizielle Zeugenaufrufe durch die Polizei veranlassen. Mit den Vereinen will der BA in Kontakt bleiben und eine "positive Fankultur" fördern - nicht zuletzt durch Unterstützung eines speziell an Jugendliche gerichteten Fanprojekts der Arbeiterwohlfahrt.

© SZ vom 06.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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