Harlaching:Für Klimaschutz

Etwa zwölf Prozent des Wärmebedarfs im Landkreis München werden aus Geothermie-Anlagen wie der in Kirchstockach gedeckt. (Foto: Claus Schunk)

Geothermie-Anschluss des Klinikums langfristig geplant

Von Julian Raff, Harlaching

Der Harlachinger Klinik-Campus liegt nicht optimal für einen Geothermie-Anschluss, dennoch kann sich Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) hier "eine neue Keimzelle der klimaneutralen Stadtentwicklung" vorstellen - zumindest längerfristig und mit finanzieller Anschubhilfe durch die Stadt. Wie Baumgärtner auf einen CSU-Stadtratsantrag antwortet, bietet sich das Klinikgelände mit den hier entstehenden Neubauten wirtschaftlich nicht optimal an: Der nächste Knotenpunkt des Fernwärmenetzes liegt etwa drei Kilometer entfernt beim Grünwalder Stadion. Auf dem Weg zur Klinik befinden sich zumeist Einfamilienhäuser, deren Anschluss, falls ihn die Eigentümer überhaupt wünschen, den Stadtwerken (SWM) erst einmal relativ wenig bringt, um die Investitionskosten rasch herein zu holen. "Das gesamte Kundenpotenzial inklusive Campus und Umgebung steht aktuell in keinem Verhältnis zum Erschließungsaufwand", so Baumgärtner.

Ändern könnte dies die neue Münchner Klimaschutzstrategie, mit dem Ziel, bis 2030 alle städtischen Gebäude klimaneutral zu versorgen. Mit der Garantie, sämtliche Liegenschaften auf dem Campus, inklusive der Wohngebäude, an die Fernwärme aus der Tiefe anzuschließen und verbleibende Defizite aus Bundes- und städtischen Mitteln auszugleichen, könnten die SWM ein "Grobkonzept" zum Anschluss entwickeln. Den größeren Rahmen gäbe ein Handlungsplan zur Klimaneutralität vor, der unter Federführung des Umweltreferats im ersten Halbjahr 2021 erarbeitet werden soll und in gut einem Jahr dem Stadtrat vorliegen könnte.

© SZ vom 06.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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