Bezahlbare Personalwohnungen sind an allen Münchner Klinikstandorten rar und begehrt, besonders im teuren Süden. An der Theodolindenstraße, auf dem Gelände des Klinikums Harlaching, hat die GWG nun ein 14-geschossiges, 1964 als Schwesternwohnheim gebautes Hochhaus saniert. Zum 1. Juni beziehen Pflegekräfte und andere Mitarbeiter einen Großteil der 96 neuen Ein- bis Vierzimmer-Apartments. Insgesamt übernahm die städtische Wohnungsbaugesellschaft 2013 vierhundert Wohnungen auf dem Klinik-Campus, von denen ein Teil modernisiert wird.
Zu Füßen des Hochhauses wurde gerade ein Gebäude mit zehn Wohnungen erneuert, zusätzlich zieht hier eine neue Kinderkrippe ein. Die familienfreundliche Planung mit Betreuungsmöglichkeiten und entsprechenden Wohnungsgrößen unterscheidet sich deutlich vom ursprünglichen Konzept der Sechzigerjahre: Die einstigen Klein-Wohnräume hatten meist weder eigene Toiletten noch Küchen. Besuch auf dem Zimmer war verboten. Derart "kaserniertes" Wohnen ist heute natürlich unzumutbar - nicht nur, weil München mit anderen Kommunen um Pflegekräfte konkurriere, erklärt Christian Amlong, Sprecher der GWG-Geschäftsführung.
Neben modernem Wohnstandard zielt die Sanierung auf Energieoptimierung, Unabhängigkeit von den Ver- und Entsorgungsnetzen der Klinik und nicht zuletzt auf optimalen Brandschutz. Wie alle Beteiligten betonen, ist dies eine besonders aufwendige Aufgabe im einzigen Hochhaus des GWG-Bestandes. Eingebaut wurden ein zusätzliches Treppenhaus, Meldesysteme mit direkter Feuerwehr-Alarmierung, schwere Türen und Entrauchungsanlagen. Bei einer Investition von 20 Millionen Euro und freier Finanzierung kam schließlich eine laut GWG rein kostendeckende Quadratmetermiete von durchschnittlich 9,20 Euro (kalt) für die 14 bis 84 Quadratmeter großen Wohnungen heraus. Die Bewohner der oberen Stockwerke genießen mit dem grandiosen Alpen- oder Stadtpanorama einen Bonus, den sich ein privater Bauträger teuer bezahlen ließe.