Ab der Haltestelle Hugo-Troendle-Straße trekken die Nordseewellen an den Strand, der sicher auch unter dem Pflaster der Dachauer Straße liegt. Ein Dutzend Männer und Frauen, alle im sehr gesetzten Alter, singen aus voller Kehle, begleitet von Akkordeon und Gitarre. "Ist das eine normale Tram", fragt eine Frau irritiert, "oder eine Sonderfahrt?" Es ist keine Sonderfahrt, aber eine besondere Fahrt: Es ist Harald Tiedemanns allerletzter Arbeitstag. 24. Februar, Linie 20, Kurs 1, Übernahme 7.45 Uhr. 30 Jahre und sieben Monate hat der 64-Jährige Straßenbahnen und Linienbusse durch ganz München gesteuert, nun geht er in Rente, nach insgesamt 48 Arbeitsjahren. Seine Sangesfreunde vom Shantychor "Die Seelords" begleiten ihn, vom Stachus nach Moosach und zurück.
Trambahn-Fahrer:"Bitte alle anschnallen, ich hab's eilig, in Rente zu gehen"
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30 Jahre lang war Harald Tiedemann Fahrer für Tram und Bus in München - da lernt man die Stadt kennen und sieht, wie sie sich verändert. Eine letzte Fahrt mit Begleitchor.
Von Sonja Niesmann
Arbeit:Willkommen in der Pendlerrepublik Deutschland
Pendeln macht krank und unglücklich. Und dennoch tun es viele, vor allem in und um München. Wer sind die Menschen, die da kommen - und was könnte ihr Pendlerleid lindern?
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