Ein Spaziergang durch ein ereignisreiches Jahrhundert Haidhauser Kirchengeschichte, erzählt anhand historischer Fotografien. In der Doppelausstellung "Über 100 Jahre in Haidhausen dahoam für die Menschen - Kirchen in Haidhausen" widmen sich das Haidhausen-Museum und das Üblacker-Häusl dem 100. Jubiläum der St.-Wolfgangs-Kirche und der St.-Johannes-Kirche.
Die Ausstellung im Üblacker-Häusl erzählt "wie in einem Foto-Roman" die Geschichte der katholischen Wolfgangskirche, sagt Hermann Wilhelm. Sie beginnt am 9. Mai 1915, dem Tag der Grundsteinlegung. Fotografien zeigen unter anderem den letzten bayerischen König Ludwig III., der bei der Grundsteinlegung der katholischen Kirche selbst mit einem Hammer Hand anlegte. Auch die Zerstörung der Kirche während des Zweiten Weltkrieges und der darauffolgende Wiederaufbau lässt sich auf den Bildern nachvollziehen. Etwa 70 Fotografien erzählen die wechselvolle Geschichte der katholischen Gemeinde bis in die Neunzigerjahre.
Die Ausstellung im Haidhausen-Museum spannt sich über den selben Zeitraum, nur mit Blick auf die evangelische St.-Johannes-Kirche am Preysingplatz. Zu sehen sind Bilder, "die noch nie zuvor veröffentlicht wurden", verrät Hermann Wilhelm, der beide Ausstellungen gestaltet hat. Neben den historischen Fotografien bieten auch Originaldokumente zur Kirchengeschichte einen Einblick in das vergangene Jahrhundert. Zusätzlich erläutern Texte von Dorothee Schäfer vom "Museum Fünf Kontinente" an der Maximilianstraße die geschichtlichen Hintergründe. "Es gab noch nie eine Ausstellung zur Geschichte dieser beiden Kirchen", sagt Wilhelm. Neben der Baugeschichte wird durch den Blick auf die Kirchengeschichte auch die Sozialgeschichte des Viertels veranschaulicht.
Die Ausstellung im Haidhausen-Museum, Kirchenstraße 24, ist sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen; montags, dienstags und mittwochs von 17 bis 19 Uhr. Die Ausstellung im Üblacker-Häusl, Preysingstraße 58, ist Freitag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Die Ausstellungen laufen bis 5. Februar.