Haidhausen:"Wir sind in größter Sorge um unsere Kinder"

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Der Elternbeirat der Grund- und Mittelschule an der Hochstraße wehrt sich gegen das Aufstellen eines Kita-Containers

Von Johannes Korsche, Haidhausen

Der Elternbeirat der Grund- und Mittelschule an der Hochstraße kritisiert die Stadt. Grund dafür ist die Idee des Referates für Bildung und Sport, auf dem Gelände der Schule einen Container aufzustellen. Er soll der Kindertageseinrichtung am Mariahilfplatz als Ausweichquartier dienen, während diese saniert wird. Dieser Plan stößt bei den Müttern und Vätern auf Widerstand: "Wir sind in großer Sorge, dass unsere Kinder durch die zwei Baustellen erheblich gefährdet werden und ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann", heißt es in einem Brief an den Bezirksausschuss Au/Haidhausen (BA).

Der Containerbau ist nicht die einzige Baustelle, die den Schulbetrieb an der Hochstraße in den kommenden Jahren beeinträchtigt, merken die Eltern an. Um die wachsende Schülerzahl aufzufangen, die durch die geplanten Wohnungen am Nockherberg entstehen, soll vom Frühjahr 2017 an ein neues Schulgebäude gebaut werden. Neben dem störenden Lärm bedeutet das auch einen "aus unserer Sicht unangemessenen Eingriff in die Natur", findet der Elternbeirat.

Etwa 100 Bäume und Gehölz müssen für das neue Schulgebäude gefällt werden, bestätigt eine Sprecherin des Baureferates. Als Ausgleich sollen 43 Bäume neu gepflanzt und das Dach des Neubaus begrünt werden. Mit Beginn des Schuljahres 2019/2020 sollen die ersten Schüler in dem Schulgebäude unterrichtet werden. Außerdem geht der Elternbeirat davon aus, dass die Heizung und Elektrik des Altbaus von 2017 an saniert wird.

Sollte eine weitere Baustelle für den Containerbau hinzukommen, befürchten die Eltern, dass "ein normaler Schul- und Tagesheimbetrieb nicht mehr möglich ist". Das sei für sie nicht hinnehmbar. Zumal das alte Schulgebäude, der Neubau und der Container "Platz und Freiraum für unsere Kinder so stark einschränken würden, dass das bewährte pädagogische Konzept der Einrichtung nicht mehr umgesetzt werden könnte", geben die Eltern zu bedenken. Sie schlagen daher andere Flächen als Ausweichquartier für die Kindertageseinrichtung vor. Unter anderem den Parkplatz auf dem Mariahilfplatz oder die Fläche des Gartenbauames in den Frühlingsanlagen.

Um den Standort an der Hochstraße zu diskutieren, lädt der BA die Elternvertreter der Schulen an der Hochstraße ein. Denn für die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) steht auch ein nahes Ausweichquartier für die Kindertageseinrichtung am Mariahilfplatz im Fokus. Ein Container in einem anderen Stadtviertel führt dazu, dass die "Kinder jeden Tag durch die Stadt transportiert" werden müssen, sagt Dietz-Will. Ob sich die Befürchtungen des Elternbeirates letztlich bewahrheiten, ist noch unklar. Eine Entscheidung, wo der Container letztlich stehen wird, sei noch nicht gefallen, teilt das Referat für Bildung und Sport mit.

© SZ vom 02.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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