Haidhausen:Weder vor noch zurück

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Weil Autos in zweiter Reihe neben Schanigärten stehen, sind viele kleine Straßen dicht. Parkverbote sollen das ändern

Von Patrik Stäbler, Haidhausen

Im Kampf um die Verteilung des Platzes auf den Straßen der Au und Haidhausens will eine Mehrheit im Bezirksausschuss (BA) den Autoverkehr stärker einschränken und dafür Fahrradfahrern und Fußgängerinnen mehr Platz geben. Zwei Anträge dazu hat das Gremium nun ans Rathaus gestellt. Zum einen möchte der BA das Parken auf der Straße neben Schanigärten im Stadtbezirk verbieten. Zum anderen soll an der Kreuzung von Elsässer und Breisacher Straße ein Zebrastreifen markiert und ein Parkplatz dort in Stellplätze für Fahrräder umgewandelt werden.

Letzteres hatten die Fraktionen von SPD und FDP/FW/ÖDP gefordert, die sich dadurch mehr Sicherheit an dieser "hoch frequentierten Fußgängerverbindung" erhoffen, sagte Felix Pinkow-Margerie (FW). Ihm zufolge würde ein Zebrastreifen das Queren der stark befahrenen Elsässer Straße erleichtern, was derzeit - vor allem für Familien mit Kindern - oft mit längeren Wartezeiten einhergehe. Da die Kreuzung zudem schwer einsehbar sei, sollte an der Breisacher Straße vor dem Restaurant Saigon Deli ein Parkplatz in Fahrradstellplätze umgewandelt werden, forderte Pinkow-Margerie. "Das würde die Situation übersichtlicher machen." Eine Mehrheit im BA befürwortete beide Maßnahmen - nicht aber die CSU, die gegen den Antrag votierte. Als Begründung führte Andreas Micksch den Parkplatzmangel im Viertel an. Und er verwies darauf, dass Zebrastreifen in Tempo-30-Zonen generell unzulässig seien - worauf Heinz-Peter Meyer (SPD) jedoch mehrere Gegenbeispiele im Stadtbezirk nannte.

Mehr Einigkeit herrschte bei den "Maßnahmen gegen das Verkehrschaos im Franzosenviertel", wie die Grünen ihren Antrag überschrieben hatten. Deren Vertreterin Christine Harttmann nannte die Situation in manchen Straßen "dramatisch". Sie betonte: "Teilweise ist da Stau von vorne bis hinten. Das liegt am hohen Verkehrsaufkommen und am Parken vor den Schanigärten." Dies wiederum führe zu einer Gefährdung insbesondere der vielen Radfahrer und Fußgänger, hieß es im Antrag. Daher brauche es "möglichst flächendeckend Parkverbote" an den Fahrbahnen vor den Schanigärten. Diese Forderung unterstützten sämtliche BA-Mitglieder bis auf Ulrike Goldstein. Sie fände es schade, sagte die Grünen-Politikerin, "wenn wir die Schanigärten mit Schildern verschandeln würden".

© SZ vom 11.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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