Haidhausen:Spitze gegen die Erzdiözese

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Kirchenzentrum soll Kosten für Bolzplatz-Verschönerung tragen

Von johannes korsche, Haidhausen

Die Bauarbeiten auf dem kirchlichen Zentrum gehen voran, dementsprechend auch die Einschränkungen auf dem benachbarten Hypopark, durch den die Baustellenzufahrt führt. Deswegen regen die Haidhauser Lokalpolitiker nun an, einen knapp 300 Meter vom Hypopark entfernten Bolzplatz an der Flurstraße zu verschönern. Einen entsprechenden CSU-Antrag verabschiedeten sie in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses einstimmig.

Ganz ohne Spitze gegen die Erzdiözese, die ihr kirchliches Zentrum in Haidhausen unter anderem um ein Seminargebäude und eine Grundschule erweitert, schafften es die Stadtteilpolitiker allerdings nicht. Denn sie schlagen vor, dass sich die Stadt mit der Leitung des kirchlichen Zentrums zusammensetzt und klärt, ob die Kosten für den Bolzplatz von der Erzdiözese übernommen werden können. Die zeigt sich "grundsätzlich zu jedem Gespräch bereit", wie Pressesprecherin Karin Basso-Ricci sagt, "in dem konstruktiv über die weitere Zusammenarbeit" gesprochen werde.

Das Verhältnis zwischen Lokalpolitikern und dem kirchlichen Zentrum ist seit Monaten angespannt. Genauer gesagt, seitdem die Erzdiözese München und Freising bekannt gab, die Zufahrt zur Baustelle des Bildungscampus über den Hypopark führen zu wollen. Schnell regte sich Widerstand bei den Haidhausern, die eine der wenigen Spielflächen für Jugendliche im Viertel nicht mal teilweise einer Straße für Lkw opfern wollten. An dieser Haltung änderte auch die Zusage wenig, wonach die Erzdiözese während der Bauzeit bis voraussichtlich 2024 insgesamt etwa 250 000 Euro allein in Ausgleichsmaßnahmen steckt. So bekommt der Hypopark zum Beispiel einen Tischtennis- sowie einen Streetballplatz mit Ballfangzaun. Teils soll das bis Ende März, teils bis Ende Mai fertig werden. Nur - und daran stören sich die Lokalpolitiker -, die reine Spielfläche im Hypopark ist trotz der neuen Geräte während der Bauzeit kleiner als zuvor. Steht im kirchlichen Zentrum schließlich die Grundschule, kündigt die Erzdiözese an, den gesamten Hypopark wiederherzustellen beziehungsweise aufzuwerten.

Aus jenem Platzmangel heraus, ist der CSU-Antrag zu verstehen. Denn auf dem bestehenden Bolzplatz an der Flurstraße seien derzeit kaum Kinder oder Jugendliche, weil der Teerboden teils "wie Stacheln" nach oben rage, wie Herbert Liebhart (CSU) sagte, als er im BA seinen Antrag vorstellte. Deswegen gebe es "bei Stürzen eine große Gefahr". Damit sich der dann wieder bespielbare Bolzplatz an der Flurstraße auch unter den Kindern und Jugendlichen herumspricht, wollen die Haidhauser Lokalpolitiker im Hypopark eine entsprechende Beschilderung anbringen.

© SZ vom 14.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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