Haidhausen:Sie wirbeln wieder

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Rot-weiße Hütchen statt Absperrbänder trennen die Fläche der Eistänzer ab. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Sonntags treffen sich die Eistänzer im Prinzregentenstadion

Von Renate Winkler-Schlang, Haidhausen

Eins, zwei, drei, im Kreis herum: Der sonntägliche Eistanz lebt im Prinzregentenstadion wieder auf. Das war der lockeren Tänzergruppe um Alfred Mayer und Rudi Wintergerst eine Pressemitteilung in erfreutem Ton wert, denn im vergangenen Winter hatte es fast so ausgesehen, als würde diese alte Tradition verschwinden - wegen der Stadtwerke. Diese wollten damals für die Tänzergruppe keine Fläche mehr abtrennen mit dem Argument, wer Eintritt zahle, erwarte Zutritt zur gesamten Eisbahn. Und zudem hielt die fürs "Prinze" zuständige Bäderchefin Christine Kugler damals die Absperrbänder für zu gefährlich. Die Tänzer hatten dann probiert, sich einfach so inmitten der anderen Gäste zu formieren - und fanden dies ihrerseits viel zu gefährlich, tanzten sie doch die Hälfte der Zeit rückwärts.

Doch nach Intervention von Sport-Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) war ein Kompromiss gefunden worden: Die abgeteilte Fläche wurde verkleinert, anstelle der Bänder gibt es mobile Hütchen. Die Stadtwerke kamen den Dipferl-, Walzer- und Tangotänzern sogar noch mit der Musik entgegen: Sie montierten Lautsprecher näher am Eis, sodass weniger bei den Nachbarn der Anlage, dafür aber wieder ausreichend an Klang und Takt bei den Tänzern ankommt, ohne dass es Beschwerden gäbe. Im Gegenzug offerieren die Tänzer während ihrer Eiszeit am Sonntagvormittag von 10 Uhr an ehrenamtlich Eistanzkurse mit Peter Schuller und Isabell Grimm für alle, die mitmachen mögen. "Die Schritte sind einfach, das lernt man schnell. Und wir helfen. Es tanzen immer Fortgeschrittene mit den Anfängern", sagt Alfred Mayer. Er ist mit 80 Jahren vermutlich der Älteste und hat immer noch Spaß an dieser beschwingten Bewegung in der kalten Winterluft, zur Sicherheit tanzt er mit Helm.

Eistanz ist jetzt also im Prinze möglich sonntags von 9.30 bis 12 Uhr. Wer öfter tanzen will, kann dies laut Mayer aber auch auf der Kunsteisbahn West tun, samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr, und außerdem in der Olympia-Eisanlage dienstags und donnerstags jeweils von 12.15 bis 13.45 Uhr. Zum Einstimmen auf das Vergnügen empfiehlt Mayer seine Amateur-Youtube-Videos.

© SZ vom 19.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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