Haidhausen:Ringen um den Hypopark

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Geplante Baustellenzufahrt zum Bildungscampus an der Preysingstraße löst Kontroverse aus

Von Johannes Korsche, Haidhausen

Der katholischen Kirche wird ja gerne nachgesagt, sie sei im Gestern verhaftet. Das bezieht sich dann meistens auf das Geschehen hinter den Mauern des Vatikans. Mitten in Haidhausen aber, auf dem Gelände des kirchlichen Zentrums an der Preysingstraße, geht es um eine Vision für die Zukunft. Dort soll in den kommenden Jahren eine Art Bildungscampus entstehen: Schülerinnen und Schüler gehen dann dort in die Grundschule, anschließend in das Edith-Stein-Gymnasium und auf die Katholische Stiftungshochschule, für die derzeit ein neues Seminargebäude gebaut wird. Alles in allem investiert das Erzbischöfliche Ordinariat München 30 Millionen Euro. Nur die Pläne des Ordinariats, wo künftig die Baustellenzufahrt hin soll, stößt bei den Haidhauser Lokalpolitikern auf Kritik. Denn diese Zufahrt könnte teilweise auf den angrenzenden Hypopark ausgeweitet werden. Das Ordinariat "priorisiert" diese Variante, wie Pressesprecher Christoph Kappes mitteilt. Heinz-Peter Meyer (SPD), Vorsitzender des Haidhauser Unterausschusses Planung aber findet: "Die könnten auch über eigenen Grund einfahren."

Auf dem Gelände des Kirchlichen Zentrums zwischen Metzstraße und Hypopark soll das neue Gebäude der Stiftungshochschule noch heuer fertig werden. Vor gut einem Jahr wurde feierlich der Grundstein gelegt. Die Containeranlage für die Interimsgrundschule soll pünktlich zum nächsten Schuljahresbeginn fertig sein, seit März laufen bereits die vorbereitenden Arbeiten dafür. Der Bau der Grundschule ist nun auch Anlass für den kritisierten Verlauf der künftigen Baustellenzufahrt. Denn momentan verläuft diese genau dort, wo bald die Grundschule hochgezogen wird. Mit Beginn dieser Baustelle ist ein anderer Verlauf der Zufahrt nötig. "Dafür wird vom Erzbischöflichen Ordinariat derzeit geprüft, ob eine Skateanlage auf Kosten des Erzbischöflichen Ordinariats verlegt werden kann", sagt Kappes. Und: "Von den technisch möglichen Zufahrten ist die Zuwegung über den Hypopark diejenige, die die Anwohner am wenigsten belastet."

Das sehen die Stadtteilpolitiker anders: Ohne Not werde so ein Teil des öffentlichen Hypoparks für eine private Baustelle in Anspruch genommen, fasst Nina Reitz (SPD) die bisherige Kritik des Bezirksausschusses zusammen. Eine Rückmeldung des Ordinariats oder der Diözese habe man aber darauf noch nicht bekommen. Für Meyer wirkt es gar so, als "wollen die das möglichst auf fremdem Grund machen". Allerdings birgt auch die Alternative, die Baustelle über die Metzstraße anzufahren, Tücken. So müssten dort Parkplätze, Verkehrsflächen und Baumbestand einer Zufahrt weichen.

Schon im Januar hatte Nikolaus Haeusgen (CSU) beide Varianten als "indiskutabel" bezeichnet. Um alle Varianten zu diskutieren, wollen die Lokalpolitiker sich nun mit Vertretern des Kirchlichen Zentrums zum Ortstermin verabreden.

© SZ vom 30.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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