Banksys "Girl With Balloon", eines der bekanntesten Kunstwerke aus dem Genre "Luftballon-Kunst", hat sich, medial hochwirksam aufgeblasen, selbst zerstört. Steigt man die paar Treppenstufen hinab in den kleinen Ausstellungsraum im Üblacker-Häusl, muss man höllisch aufpassen, sich nicht gleich mehrerer Kunstvernichtungen schuldig zu machen. Denn man watet dort - als wäre man in eine psychedelische Party der Sechzigerjahre hineingeraten - in einem Pool voller hellblauer Luftballons, in dem man sich angenehm albern fortbewegen kann, ein wenig stelzig wie Monty Pythons' John Cleese bei seinen berühmten "Silly Walks". Überhaupt ist diese Gruppenschau mit dem Titel "Blubble Trouble - Die Kunst des Aufblasens" eine sinnlich-freudige Begegnung mit dem Kindheitsfreund Luftballon, der heute schwer an Ballast zu tragen hat, weil ja selbst die Öko-Variante bis zu sechs Monate braucht, um sich zu zersetzen.
Das Künstler-Quintett - Josephine Kaiser, Eliot the Super, Matt Wiegele, Laura Piantoni und Matthias Edlinger aus dem Kollektiv "Munich Pop Art" verschließt sich diesem Einwegprodukt-Dilemma nicht. Doch vermeidet die kleine Schau kulturpessimistische Schwere, selbst wenn, wie in der Installation "Stresstest" von Eliot the Super, ein Smiley-Luftballon zwischen Gehwegplatten gequetscht sein Lächeln wacker aufrecht erhält. Matthias Edlinger lässt ein eckiges Objekt aus Karton an einem Metzgergarn steigen, das nicht nur entfernt an eine Handgranate erinnert. Josephine Kaiser arrangiert luftleere Ballons in einem Schaukasten, aufgespießt mit Nadeln wie präparierte Insekten. Künftige Flugtätigkeit - so ein Trouble - ist damit ausgeschlossen.
Blubble Trouble - Die Kunst des Aufblasens", Üblacker-Häusl, Preysingstraße 58, nach aktuellem Stand bis 12. April, Öffnungszeiten Mittwoch und Donnerstag 17 bis 19 Uhr, Freitag und Sonntag 10 bis 12 Uhr.