Haidhausen:Leuchtende Doppelhelix

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Inspiriert von der Wissenschaft: das Werk des Künstlerduos "Empfangshalle" vor dem Institut. Visualisierung: Empfangshalle (Foto: Empfangshalle)

Forschungsinstitut TranslaTUM bekommt Kunstwerk

Von Lea Hruschka, Haidhausen

Zwei DNA-Stränge werden sich in rund einem Jahr vor dem Haupteingang des Forschungsgebäudes "TranslaTUM" umeinander in die Höhe schlängeln. Unten am etwa drei Meter hohen Sockel noch dicht, wirbelt die elegante Doppelhelix dann lockerer in die Höhe, sodass das Gesamtkunstwerk an eine Glühbirne erinnert. Die Skulptur mit dem Arbeitstitel "i DNA" des Künstlerduos "Empfangshalle" hat den Kunstwettbewerb "Kunst am Bau" gewonnen, bei dem nach einem Werk für das Zentralinstitut für translationale Krebsforschung TranslaTUM des Klinikums rechts der Isar gesucht wurde.

Die Inspiration zum Siegerentwurf haben die Künstler Corbinian Böhm und Michael Gruber besonders aus der interdisziplinären Nutzung des Hauses gezogen. "Das Besondere an diesem Haus ist der Gedanke: Wir setzen alle unter ein Dach", erklärt Böhm. Denn im Forschungszentrum arbeiten Medizin, Physik und Mathematik zusammen an der Krebsforschung. Dieser innovative Forschungsgedanke wird mit dem popkulturellen Symbol für einen Geistesblitz, also der Glühbirne, dargestellt. Die Skulptur wird zudem nachts von Innen leuchten. Die DNA-Stränge schlagen dagegen die Brücke zur Krebsforschung der TranslaTUM, bei der auf mRNA-Basis Impfstoffe gegen die Krankheit entwickelt werden könnten. Auch die Fertigung des Kunstwerks spiegelt die Innovativität des Zentrums wider: Mit einem 3D-Drucker wird die Helixform aus Beton gedruckt. "Das ist noch nie gemacht worden", erklärt Böhm stolz. Die Skulptur soll im Laufe eines Jahres umgesetzt werden.

Beim Wettbewerb hat sich die "i DNA" gegen acht weitere Entwürfe durchgesetzt - darunter ein vergoldeter Olivenbaumzweig von Gregor Passens, der den Triumph des Lebens über den Tod symbolisieren soll, oder das dreistöckige Treppenhaus "Treppenzelle" der Künstlerin "NK Doege", das an eine menschliche Zelle erinnert.

© SZ vom 14.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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